Die Bienen und das Sauwetter

Wenn es draußen grau, trüb und feucht ist, dann geht es den Bienen wie den Menschen: Sie rücken zusammen! Und auch wenn sie sonst sehr fleißig sind - derzeit ist bei den Bienen eher Faulsein angesagt.

„Für die Bienen ist es jetzt lustig. Die Bienen können sich auf dieses Wetter einstellen, sie sitzen in der Traube, und umso kälter es wird, desto enger zieht sich die Traube zusammen“, erzählt der Bio-Imker Johannes Wruss.

Hitzige Frauenpower hält den Stock warm

Die Bienenmädels sind mittlerweile unter sich Silvester im Bienenstock und beweisen, dass Frauenpower durchaus hitzig sein kann, so Wruss: „Es gibt im Bienenvolk einzelne Heizbienen, die versuchen, die Temperatur dieser Bienentraube auf 25 Grad zu bringen. Sie arbeiten dafür mit ihrem Körper - sie verwenden ihre Flugmuskulatur, machen ein Zittern, und bei diesem Zittern entsteht Wärme. Dann ist das ganze Bienenvolk erwärmt, und die Bienen können sich besser bewegen. Ansonsten aber sind die Bienen jetzt faul und tun nichts.“

Bienen

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Beim nasskalten Wetter sind die Bienen inaktiv, sie fliegen natürlich auch nicht aus. Überhaupt ist Nässe nicht gut für das Bienenvolk: „Es gibt inzwischen viele Imker, die ihre Bienenvölker auf einem offenen Gitterboden überwintern - das heißt, es ist im Bodenbereich eher kühl, aber die Luft im Stock ist eher trocken, wodurch die Waben nicht verschimmeln - und so fühlen sich die Bienen eigentlich wohler.“

Sendungshinweis:

„Guten Morgen, Steiermark“, 20.11.2015

Früher hatten Imker durchaus mit Schimmel zu kämpfen, so Wruss weiter: „Früher hat man die Bienenvölker ganz warm eingepackt, aber natürlich gibt es da auch kalte Ecken. Durch die Atmung produzieren die Bienen auch Wasser, und das Wasser schlägt sich an den kalten Stellen nieder - es tropft dort runter, es gibt schimmlige Waben, und das ist sicher nicht gut fürs Bienenvolk.“

Auch im Winter hat der Imker genug Arbeit

Aber nicht nur für die Bienen, auch für den Imker geht es zur Zeit entspannter zu, wenngleich es aber doch einiges zu tun gibt: „Es gibt nicht derzeit nicht so viel termingebundenes, aber es gibt schon noch sehr viel Arbeit: Alle Bienenmaterialien sind aus Holz, und das Holz wird im Lauf der Jahre kaputt - die Rähmchen oder auch die Dächer gehören gereinigt und erneuert, und schließlich ist jetzt auch die Zeit der Honigvermarktung - der Imker hat also auch im Winter genügend Arbeit“, sag Wruss.

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