Willi - der Imker des Jahres

Vier Mal Gold, zwei Mal Silber und ein Mal Bronze - sieben Auszeichnungen konnte Imker Willi Klug aus Zirknitz bei der heurigen steirischen Honigverkostung abräumen und wurde damit erneut steirischer Imker des Jahres.

Eigentlich ist Willibald Klug gelernter Tischler, er arbeitete jahrelang in der Fensterbranche - und genau dabei wurde vor weit mehr als 30 Jahren seine Bienenleidenschaft geweckt.

Die Leidenschaft kam zugeflogen

„Da habe ich auf einer Baustelle gearbeitet, und da ist mir ein Bienenschwarm zugeflogen. Ich hatte da ja nichts mit, und ich hab’ mich auch nicht ausgekannt, aber ich habe gewusst, wenn ein Schwarm kommt, der sticht nicht. Dann habe ich eine Schachtel genommen, den Schwarm hinein gebeutelt und bin damit nach Hause gegangen. Mein Nachbar war Imker, und dem hab’ ich gesagt, ich habe eine großen Schwarm, und er hat gesagt, da bekommst du eine Einheit von mir, damit kannst du anfangen - und so habe ich angefangen“, erzählt Klug.

Willi Klug, der steirische Imker des Jahres

ORF

„Da kommt man nicht mehr los davon“

Aus dem einen Volk wurden mittlerweile 48 und aus dem anfänglichen Zufall eine Leidenschaft: „Ich weiß nicht, ob man es mit einer Sucht vergleichen kann, aber wenn man Bienen hat, da kommt man nicht mehr los davon.“

Sendungshinweis:

„Guten Morgen, Steiermark“, 20.11.2015

Aber die Bienen haben es beim steirischen Imker des Jahres auch wirklich fein: Die Natur in und um Zirknitz scheint noch recht intakt zu sein, die Landwirtschaft ist vielfältig, und Willi Klug selbst hat bei seinem Haus einen respektablen Streuobstgarten, Brombeerhecken, Haselnusstauden und Weiden. „Das ist die Aufgabe des Imkers, dass er Bäume oder Weiden setzt und natürlich auch den Nachbarn sagt, dass die Obstbäume nicht weggeschnitten werden, weil die sind dann unwiederbringlich weg, und gerade die Streuobstwiesen sind sehr wichtig für die Bienen.“

Welche Rolle die Schafe in der erfolgreichen Imkerei des Willi Klug spielen, erschließt sich allerdings nicht auf den ersten Blick - das hat viel mehr etwas mit einer alten steirischen Bauernweisheit zu tun: „Bienen, Fisch und Schaf erhalten den Menschen im Schlaf.“

Willi Klug, der steirische Imker des Jahres

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Auch wenn das heute nicht mehr so möglich ist, wie man an den vielen Medaillen, die um den Hals des 64-Jährigen hängen, sieht, kann man in so einer Umgebung - wenn auch mit viel Arbeit - guten Honig machen. Willi Klug und seine - wie er sagt - „Bienenmama“ Aloisia schupfen dabei einen erfolgreichen Honigladen: Von A wie Aufsetzen der Bienenstöcke bis Z wie Zuschneiden der selbstdesignten Etiketten, sogar die Wachsverarbeitung passiert im eigenen Keller.

Verkauf nur dort, wo auch geerntet wird

Ihre Honige verkaufen Aloisia und Willi Klug ab Hof bzw. im Lebensmittelgeschaft im benachbarten St. Stefan ob Stainz: „Ich möchte den Honig dort verkaufen, wo er geerntet wird.“ Was für den steirischen Imker des Jahres bei den vielen Auszeichnungen heuer ganz sicher kein Problem sein wird: „Meine Frau hat schon gesagt, ich darf nicht mehr mitmachen, weil die anderen sollen auch einmal eine Chance haben. Nächstes Jahr ist die aber zehnte Honigprämierung, und ein Hattrick, das wär vielleicht das Um und Auf, und dann pausiere ich freiwillig einmal ein Jahr.“

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