Das „Funny Girl“ in der Grazer Oper

Dem Ruf des amerikanischen Traums sind Anfang des 20. Jahrhunderts viele gefolgt, auch die Einwanderer-Tochter Fanny Brice. 1964 brachte Komponist Jule Styne ihr Leben auf die Bühne - das „Funny Girl“ macht jetzt in Graz Station.

Als freches Mädchen im Matrosenanzug singt sich Fanny Brice in den USA der 20er-Jahre vom Kind mit großen Träumen zum Show-Star.

Funny Girl

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„Funny Girl“ in der Grazer Oper ist eine Co-Produktion des Theaters Dortmund mit dem Staatstheater Nürnberg und dem Theater Chemnitz

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 15.1.2016

Glamour-Schick der 20er-Jahre

In einer perfekt choreografierten Inszenierung inszeniert Regisseur Stefan Huber in prachtvollen Revue-Nummern, Charleston und Stepptanz den Glamour-Schick der 20er-Jahre. „‚Funny Girl‘ ist ein richtiger Klassiker, ein richtiges Old-Fashion-Musical, Comedy-Musical eigentlich im ersten Sinne, das verbindet Tanz, komödiantische Szenen mit Dialogen, mit tollen Songs, aber es hat auch eine sehr melancholische Seite, nämlich die Beziehung von Fanny Brice und Nick Arnstein nimmt nicht unbedingt das Ende, das man sich am Anfang denkt, das ist doch sehr realistisch und berührt uns auch am Ende“, so Huber.

Funny Girl

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Karriere statt Liebe

Die gescheiterte Liebesbeziehung von Fanny Brice und Nick Arnstein deutet für Regisseur Stefan Huber in die Gegenwart: „Es ist etwas, was wir heute auch von modernen Beziehungen kennen: Fanny Brice ist eine Frau, die Karriere und Privatleben verbinden möchte und möchte, dass ihr Mann sich da anpasst. Sie ist eine sehr dominante Frau, die möchte das nicht aufgeben, ihr Selbstbestimmung, genauso aber auch ihr Partner nicht. Und zu Gunsten ihrer Liebe, die nicht wirklich lebbar ist, entscheiden sie sich, ihre eigenen Wege zu gehen.“

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„Funny Girl“

Frederike Haas singt „People“

Selbstvertrauen im Rampenlicht

Die aktuelle Inszenierung durch Jule Stynes überzeugt auch durch starke Balladen, gesungen von Frederike Haas. Die gebürtige Darmstädterin erhielt ihre Schauspiel-, Gesangs- und Tanzausbildung in Berlin, London und den USA. Heute lebt sie in Berlin und kennt nach 20 Jahren Bühnenerfahrung das Rampenlicht einer Fanny Brice sehr gut: „Man muss eine Portion Selbstvertrauen haben, braucht aber auch gute Freunde, Regisseure, die einen begleiten, die tragen einen auch. Man muss schon auch vorne stehen können und aushalten, was das kostet, das ist manchmal nicht leicht, aber die Momente, die man dann erleben darf, sind auch magisch.“

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