Die eigene Logik der Liebe

Don Tillman will heiraten. Allerdings findet er menschliche Beziehungen oft höchst verwirrend und irrational. Was tun? Don entwickelt das Ehefrau-Projekt. Graeme Simsion zeigt mit „Das Rosie-Projekt“, dass Liebe eine ganz eigene Logik hat.

"Das Rosie-Projekt"

Fischer-Verlag

Buchtipp:

„Das Rosie-Projekt“ von Graeme Simsion (ISBN 978-3-596-19700-2) ist bei Fischer erschienen und kostet 10,30 Euro

Don Tillman ist Genetiker an einer australischen Universität, raucht nicht, ist immer pünktlich und ist Single - aber er ist auch ein Wissenschaftler und ein „schräger Vogel“: So entwickelte er ein Standardmahlzeitenmodell, das ihm jede Woche den selben Speiseplan beschert. Dieses hat, so Don Tillman, entscheidende Vorteile: Keine Anhäufung von Kochbüchern, standardisierte Einkaufsliste, daher sehr effizientes Einkaufen und auch keine Zeitverschwendung durch Herumrätseln, was man kochen soll.

Auf Suche nach der idealen Partnerin

Seinen Single-Status hätte Don gerne geändert, und so macht er sich auf die Suche nach der idealen Partnerin. Doch das ist nicht so einfach, vor allem weil er sich bei der Kommunikation mit Frauen nicht gerade leicht tut.

Das zeigt zum Beispiel die simple Antwort auf die Frage einer gewissen Julie, ob er einen Kaffee wolle: „Keinen Kaffee, ich trinke niemals Kaffee nach 15.48 Uhr. Es würde meinen Schlaf beeinträchtigen. Koffein hat eine Halbwertszeit von drei bis vier Stunden, daher ist es unverantwortlich, nach 19 Uhr noch Kaffee zu servieren - es sei denn, die Leute planen, bis nach Mitternacht wach zu bleiben.“

Streng wissenschaftlich

So entwickelt er einen wissenschaftlichen Fragebogen, der immerhin 16 Seiten lang ist, um die für ihn ideale Partnerin zu finden, und er registriert sich auf diversen Partnersuch-Seiten. Don Tillmann hat jedenfalls klare Vorstellungen von seiner Frau fürs Leben: „Wenn Sie rauchen, trinken und an Horoskope glauben, ist das Ausfüllen des Fragenbogens zwecklos“. Außerdem verlangt Don Pünktlichkeit, sie müsse logisch denken können und gerne Fahrrad fahren.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen, Steiermark“, 14.1.2016

Wo Wissenschaft nicht funktioniert

Beim Sondieren der ersten Bewerbungen platzt plötzlich Rosie in sein Büro - Don glaubt zunächst an eine weitere Kandidatin, doch stellt sich bald heraus, dass Rosie völlig ungeeignet ist: Sie ist unpünktlich, Barkeeperin und Raucherin. Doch Rosie lässt sich von Don nicht so schnell abwimmeln, denn sie braucht seine Hilfe bei der Suche nach ihrem biologischen Vater.

Durch Rosie entdeckt Don, dass Gefühle ihre eigene Logik haben, und weil Don in seiner eigenen Welt lebt und eben ein schräger Vogel ist, wird das Rosie-Projekt vorerst ein ziemliches Desaster. Ob Rosie schließlich doch die ideale Partnerin für Don wird, sei an dieser Stelle aber nicht verraten.

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