30 Jahre Apfelstraße

Es sind saftig-frische 25 Kilometer, die sich durch oststeirische Obstgärten zwischen Gleisdorf und Hartberg schlängeln: Die Apfelstraße ist aus dem kulinarischen Wegenetz nicht mehr wegzudenken – und wird heuer 30 Jahre alt.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen, Steiermark“, 21.4.2016

Eine Explosion aus Rosa und Weiß: Die Apfelbäume der Oststeiermark stehen derzeit in Prachtblüte. Sie symbolisieren den wirtschaftlichen, aber auch touristischen Erfolg der Apfelstraße, die einst in der Aufbruchstimmung des heimischen Obstbaus dem Wein Paroli bieten sollte.

Peter Rosegger im Paradies

Doch den Urvater der frisch-saftigen Tourismusstraße wurde im steirischen Heimatdichter gefunden: „Peter Rosegger war zwei Tage hier und hat daraufhin eine Geschichte geschrieben - mit dem Titel ‚Als ich ins Paradies ging‘. Er war in der damaligen Zeit schon so angetan von dem Apfelanbau hier, dass er das wirklich als Paradies bezeichnet hat“, freut sich Apfelstraßen-Mitbegründer Franz Meißl.

Blütenfest 2015

Steirische Apfelstraße / Walter Schneider

„San’s wohl aus Puch?“

Und auch der Hochadel soll schon in frühester Zeit vom steirischen Apfelparadies begeistert gewesen sein, wie Meißl weiß: „Dass die Äpfel ja schon im vorigen Jahrhundert nach Wien zum Kaiser gekommen sind und der gefragt haben soll: ‚San’s wohl aus Puch?‘“

Damit viele mehr als nur der Kaiser den Apfel mit Puch verbinden, hat Hans Höfler vor 30 Jahren den Grundstein zur Apfelstraße gelegt: „Damals waren es noch alte große Bäume, das ist aus betriebswissenschaftlichen Gründen nicht mehr möglich. Heute braucht man kleine Bäume. Auch die Sortenpalette hat sich verkleinert. Und trotzdem ist die Atmosphäre doch wunderschön, wenn man hier durchfährt.“

Blütenfest 2015

Steirische Apfelstraße / Walter Schneider

„Alles zugepflanzt“

So beschreibt Meißl: „In unserer Region werden Sie kaum noch eine Wiese oder einen Acker finden - es ist alles mit Apfelbäumen zugepflanzt. Mittlerweile kann man sie nicht mehr zählen: Wir sind bei Millionen!“ Waren es einst an die 80 verschiedene Apfelsorten, die entlang der Apfelstraße zu finden waren, sind es heute laut Maria Höfler immerhin noch mindestens 30: „Bauern, die Most produzieren, setzen zum Teil alte Sorten, wie den Grafensteiner oder den Ananasapfel ein.“

Palmen zum 60er?

Apropos Ananas: Die Klimaveränderung ist auch entlang der Apfelstraße spürbar. Die Blüte hat wieder um eine Woche früher angesetzt als sonst. Geerntet wird bereits Ende August. Die 25 Kilometer lange Apfelstraße dürfte beim nächsten Jubiläum noch bunter sein: „Wer weiß, wenn wir 60 Jahre Apfelstraße feiern, haben wir vielleicht schon ein paar Palmen hier stehen“, schmunzelt Meißl - zurzeit würden ihm Äpfel, Zwetschgen, Birnen und Co. jedoch noch reichen: „Die fühlen sich wohl bei uns!“

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