Gesellschaftliche Missstände in der Galerie Gölles

Drei österreichische Künstlerinnen mit drei unterschiedlichen Arbeitsweisen zeigt derzeit die Galerie Gölles in Fürstenfeld: Allen gemein ist die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Missständen und Veränderungen.

Sendungshinweis:

„Radio Steiermark-Sommerzeit“, 26.7.2016

Entstellte Menschen als Superhelden, Menschen mit Tierköpfen, Bilder von Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien oder Stillleben von Obstverpackungen - all diese teilweise irrealen Szenen sind derzeit als reale Bilder in Fürstenfeld ausgestellt.

Missbildungen machen Menschen zu Superhelden

Die Künstlerin Deborah Sengl konzentriert sich bei ihren Werken auf jene Menschen, die im 19. Jahrhundert aufgrund von Missbildungen als Attraktionen auf Jahrmärkten zu sehen waren.

Bild Sengl

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„Es sind Außenseiter der Gesellschaft. Es sind Antihelden. Deborah Sengl kombiniert das mit den Superhelden unserer Zeit, Superman und Batman beispielsweise“, so Galerist Anton Gölles. Auch Menschen mit Tierköpfen zählen zu den ausgestellten Werken der Künstlerin.

Alltag aus dem ehemaligen Jugoslawien

Menschen und ihre Lebensrealitäten stehen bei Johanna Kandl im Mittelpunkt: Sie bereist osteuropäische Länder und Ex-Jugoslawien und fotografiert und interviewt dort Einheimische. Aus diesen Fotos entstehen dann im Atelier ihre neuen Bilder. „Es wirkt autenthisch, weil sie vor Ort mit den Leuten redet“, analysiert der Galerist.

Bild Gangl

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Detailgetreu gibt Kandl einen Einblick in das Leben auf den Straßen jener Länder, die sie bereist hat - von Wäscheleinen auf Balkonen über Straßenläden bis hin zu Menschen, die Waren anpreisen.

Veranstaltungstipp:

Zu sehen sind die Werke in der Galerie Gölles bis Ende August

Stilleben in Verpackung

Mit einem in der Kunst bekannten Thema beschäftigt sich Sonja Gangl: Es geht um Früchtestilleben, allerdings neu interepretiert: Gangl zeichnet die Verpackungen der Früchte, wie wir sie heute kennen.

Bild Avocado

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Stillleben: Avocadoverpackung von Sonja Gangl

In diesen detailgetreuen Bleistiftzeichnungen werden Fragen über Produktionsbedingungen, globalen Lebensmittelhandel, sowie über Gewinner und Verlierer dieser aufgeworfen.

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