Die Geschichte aller Grazer im Museum

Ab sofort ist im GrazMuseum nicht nur die Geschichte der Stadt Graz bis 1945, sondern auch jene bis 2003 zu bewundern. Die neue Dauerausstellung trägt den Namen „360Graz“ und soll die Geschichte aller Grazer darstellen.

Vom Mittelalter bis ins 21. Jahrhundert reicht nun der geschichtliche Bogen, der in der neuformierten Ausstellung „360Graz“ präsentiert wird. Inhaltich neu ist der Abschnitt 1945 bis 2003, der die Besatzungszeit, das Elisabethhochhaus und die Terrassenhaussiedlung, den Welterfolg des Puch 500, Arnold Schwarzenegger oder den Uhrturmschatten beispielhaft für das Leben und die Geschehnisse in der Stadt in Szene setzt.

Geschichte anhand von Objekten erzählen

„Man sagt immer, die Stadt ist ein Meer der Gesellschaft, wo gesellschaftliche Phänomene viel deutlicher werden. Unsere Ausstellung versucht eben, diese Konfliktgeschichten durch die Jahrhunderte der Grazer Geschichte nachzuverfolgen und durch ganz kleine Geschichten, die eben aufgehängt werden an besonderen Objekten dem Publikum näherzubringen“, erzählt GrazMuseum-Direktor Otto Hochreiter.

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 18.10.2016

„Geschichte aller Menschen erzählen“

„Ein Ausstellungsmacher, dem es darum geht, die Geschichte aller Menschen dieser Stadt zu erzählen, muss quasi gegen die Stärken der eigenen Sammlung arbeiten - indem er nämlich auch Dinge erzählt, wo es relativ wenige Belege in der Sammlung gibt“, meint Hochreiter. Deshalb werden auch gerahmte Texte verstreut in der Ausstellung zu finden sein, die darauf hinweisen, dass es zu gewissen Themen eben keine Objekte und Belege in der Sammlung des GrazMuseum zu finden gibt.

Geschichte von 1128 bis 2003

Die Geschichte der Stadt Graz wird in vier Themensträngen erzählt: Wie hat sich das Stadtbild verändert, und wie hat sich das Leben der Bewohner entwickelt? „Und wie ist man mit dem jeweils Fremden und dem Anderen umgegangen? Also die Frage der Diversität und der gesellschaftlichen Vielfalt in einer Stadt, die natürlich immer mehr zu einer Schlüsselfrage wird, gesamtgesellschaftlich und natürlich auch in dieser Stadt. Und die andere Frage ist jene nach den Geschlechterrollen. Wie ist es den Männern mit den Frauen und den Frauen mit den Männern jeweils in diesen geschichtlichen Abschnitten gegangen?“

Insgesamt 180 Objekte aus der Sammlung des GrazMuseum sind Teil der Ausstellung „360Graz“, von der ersten urkundlichen Erwähnung der Stadt 1128 bis 2003: „Wir lassen die Objekte erzählen. Damit unterstreichen wir das, was wir sind: Eine objekteverwaltende Institution. Eben ein Museum“, sagt Hochreiter.

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