„Philoktet“ in der Landesbibliothek

Politische Lüge, Gewalt und die Allgegenwart von Krieg: Die Themen könnten aus den Nachrichten sein, stammen aber aus Heiner Müllers Versdrama „Philoktet“. Das Grazer Theater T’eig bringt Stück von 1968 nun auf die Bühne.

Ausgesetzt auf der Insel Lemnos, haust Philoktet in einem Bretterverschlag, umgeben von blutrünstigen Geiern, die sein krankes Bein anlockt.

Philoktet Theaterproduktion T'eig

Heldentheater

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 8.11.2016

Odysseus hatte ihn vor zehn Jahren ausgesetzt, weil er nicht mehr kriegstauglich war; nun aber wäre der Verdammte - bzw. sein unfehlbarer Bogen - nützlicher denn je, um den zermürmbenden Krieg um Troja endlich zu gewinnen - und so wird der junge Krieger Neoptolemos als Köder geschickt, um Philoktet zurückzuholen, so der Plan.

T'eig Produktion Philoktet

Heldentheater

Das Joanneumsviertel als unwirtliche „Insel“

In der Inszenierung von t’eig wird das Innere eines Kegels im Joanneumsviertel zur unwirtlichen Insel, auf der die Schauspieler - in Taucheranzügen - Wind, Wetter und Kälte ausgesetzt sind - das Publikum hingegen kann das Treiben aus sicherer Distanz verfolgen.

Ein Treiben, das, so Regisseur Thomas Sobotka, von großer Aktualität ist: Man könne Parallelen zu Syrienkrieg, politischen Machtstrukturen und Populismus erkennen, und überdies kann man eine Nachhilfestunde in griechischer Mythologie genießen.

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