Kaiser Rene: Der steirische Franz Joseph

Der 100. Todestag von Kaiser Franz Joseph jährte sich am 21. November. In der Steiermark aber lebt „der Franzl“ sozusagen weiter - und zwar repräsentiert durch Rene Hirschmugl in Bad Gleichenberg beim Biedermeier Fest.

Sednungshinweis:

„Guten Morgen Steiermark“, 21.11.2016

Das Biedermeierfest ist seit Jahren einer der Höhepunkte in Bad Gleichenberg: Jeden Sommer dreht man dort die Zeit zurück ins Österreich der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. „Vornehm verwöhnt, nostalgisch verzaubert“ lautet das Motto - und da, schließlich ist und bleibt der gelernte Österreicher sich hier treu und keine Erwartungen schuldig, darf natürlich der Kaiser nicht fehlen.

Rene Hirschmugl

Bad Gleichenberg

Zwischen Krönung und normalem Leben

Den Kaiser in Bad Gleichenberg gibt seit dem Vorjahr Rene Hirschmugl - und das „Es freut uns sehr“ und natürlich auch das „Es war sehr schön, es hat uns sehr gefreut“ beherrscht er schon wie sein historisches Vorbild. 2015 wurde Rene Hirschmugl zum Kaiser ernannt: „Durch die Krönung hat man mehr Bezug zu der Geschichte dahinter. Außerhalb des Biedermeierfestes aber führe ich ein ganz normales Leben, wie man es so kennt“, so Hirschmugl.

Seit dem Vorjahr gibt es beim Fest nicht nur einen neuen Kaiser, auch die Sisi ist neu - Sonja Hirschmugl, und sie ist auch im wirklichen Leben die Ehefrau von Rene Hirschmugl.

Lange Amtszeit angestrebt

68 Jahre lang regierte Kaiser Franz Joseph Österreich: „Ich plane im besten Fall, gleich lang oder länger in diesem Amt zu bleiben“, sagt Hirschmugl. Das nächste Biedermeierfest unter seiner Regentschaft findet im Juni 2017 statt - bis dahin überlegt sich der junge steirische Kaiser auch, den Bart etwas wachsen zu lassen.

Franz Joseph und die „gute alte Zeit“

„Bis zur letzten Sekunde haben sich die Gemüter gegen die grausame Vorstellung gewehrt“, die am 21. November 1916 zur „furchtbaren Wirklichkeit“ geworden ist: Mit Worten wie diesen umrahmte die „Wiener Zeitung“ vor 100 Jahren die Botschaft „Kaiser Franz Joseph ist nicht mehr“. Der bereits zu Lebzeiten inszenierte Franz-Joseph-Mythos erwies sich dann als erstaunlich nachhaltig und ist heute als „gute alte Zeit“ fixer Bestandteil eines nicht nur für Touristen zurechtgerückten imperialen Erbes. Ganz in diesem Sinne lebt auch zum 100. Todestag die Bildung kaiserlicher Mythen weiter, die - so der Tenor der von ORF.at befragten Experten - vielmehr entrümpelt werden müssten - mehr dazu in Der Kaiser „ist nicht mehr“ (news.ORF.at).

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