Der Grazer Musikverein „im Spiegel der Zeit“

Im Jahr 1815 gegründet, geht der Grazer Musikverein heuer in seine 203. Spielzeit. Das Programm reicht von Orchesterkonzerten über Liederabende, von „Teufelsgeiger“ David Garrett bis Star-Tenor Rolando Villazón.

„Alle guten Dinge sind drei“, schmunzelt der künstlerische Leiter des Musikvereins, Michael Nemeth, über die kommende, die 203. Spielzeit. Drei Dinge sind es auch, auf die er in der Saison 2017/18 besonders setzen will: Internationalität, Repertoirevielfalt und die Förderung junger Talente.

Ein Superstar auf dem Programmheftcover

Dabei begrüßt der Grazer Musikverein rund 35.000 Besucher pro Jahr - heuer „im Spiegel der Zeit“, so das Motto der neuen Saison. In diesem Spiegel wird sich Ende Jänner 2018 auch einer der ganz großen Namen der internationalen Musikszene in Graz zeigen - David Garrett, der auch das aktuelle Programmheft ziert: „Ein Künstler, auf den ich mich besonders freue und für den ich bereits vier, fünf Jahre gekämpft habe“, verrät Nemeth.

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David Garrett ziert das aktuelle Programmheft

Neben dem Namen des Star-Violinisten lassen sich darin jedoch noch zahlreiche weitere bekannte wie Rolando Villazón, Timna Brauer, Thomas Quasthoff oder Rudolf Buchbinder finden. Letzterer wird als Artist in Residence in Graz zu Gast sein: „Er wird vom Klavier aus spielen und dirigieren: zwei Beethovenklavierkonzerte und einen Solistenabend“, so der küntlerische Leiter des Grazer Musikvereins.

Christopher Park als Young Artist in Residence

Mit dem jungen Pianisten Christopher Park, der im April 2016 mit dem Babenberger Symphonikern unter Christoph Eschenbach sein umjubeltes Musikvereinsdebüt gefeiert hatte, sind es zwei Artists in Residence, die der Musikverein laut Nemeth in der neuen Saison erstmals in dieser Form willkommen heißt: „Einer der aufstrebendsten Pianisten der jungen Generation. Er wird Kammermusik spielen, auch zwei Orchesterkonzerte.“

Auftakt mit Mozarts „Le Nozze die Figaro“

Zu weiteren Höhepunkten zählen ein Liederabend des Star-Bassisten René Pape oder ein Trio-Projekt der Klarinettistin Sabine Meyer. Gleich zu Beginn finden sich wieder die jungen Musiker und Sänger der Angelika Prokopp Sommerakademie der Wiener Philharmoniker zu einer Opernproduktion ein, diesmal wird Mozarts „Le Nozze di Figaro“ erarbeitet.

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Im Orchesterzyklus schwingt die neue Chefdirigentin der Grazer Oper, Oksana Lyniv, zwei Mal beim Philharmonische Orchester den Taktstock, ebenso steht Dennis Russell Davies am Pult der Grazer. Rudolf Buchbinder spielt Klavierkonzerte von Beethoven und leitet dabei dieses Orchester auch gleich selbst. Er wird außerdem einen Soloabend mit Beethoven-Sonaten geben.

Highlights und Fortsetzungen

Ein Highlight der Kammerkonzerte ist wohl auch „A Tribute to Leonard Bernstein“ mit Sabine Meyer: Die Ausnahme-Klarinettistin trifft dabei auf Alban Gerhardt (Violoncello) und Sebastian Knauer (Klavier). Auch das Pavel Haas Quartett und das Eggner Trio sind wieder einmal zu Gast im Musikverein.

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 23.3.2017

Fortgesetzt werden nicht nur die Reihe „Amabile“ für junges Publikum, sondern auch die Philharmonischen Soireen, die mit einer Neuerung aufwarten: Nach dem Konzert kann man den Abend mit Live-Jazz-Musik ausklingen lassen. Ein „Konzert für Menschenrechte“ steht ebenfalls wieder am Programm: Marc Piollet wird das Orchester der Grazer Kunstuniversität leiten, es singen Aleksandra Rybakova und Harumi Castro Sashida, am Cello wird Myriam Carcia Fidalgo zu hören sein.

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