Die steirischen Regionen spielen wieder Theater
Seit 2004 nahmen 730 Theatergruppen von fünf Kontinenten an den Theaterfesten der Regionen teil und brachten 1.400 Vorstellungen auf die Bühne. Heuer werden es ingesamt 85 verschiedene Theaterprojekte bei sieben unterschiedlichen regionalen Festivals sein, die zu sehen sind.
Sendungshinweis:
„Der Tag in der Steiermark“, 26.4.2017
Elf Gemeinden mit dabei
Stattfinden werden die Theaterfeste in ingesamt elf Gemeinden: in Bad Radkersburg, Dechantskirchen, Deutschlandsberg, Friedberg, Graz, Leibnitz, Stainz, Straden, Weissenbach, Weiz sowie Wies.
Reinhard Winkler
Gerade dieses Hinausgehen in die Regionen kennzeichne die Theaterfeste, sagt der künstlerische Leiter Peter Faßhuber: „Das Schöne ist, was wir immer wieder beobachten können, dass es da ein so unglaublich offenes und auch tolerantes Publikum gibt, ein Publikum, das neugierig ist, vielleicht viel mehr noch als in Städten, wo vielleicht auch eine Übersättigung stattfindet mit Kunst und Kultur. Das Schöne ist natürlich auch, über die vielen Jahre das Stammpublikum immer wieder zu treffen.“
The Cimi Schulz Show
Von Figurentheater bis hin zur Uraufführung
Zum Auftakt gastiert das Figurentheaterfestival „Sommertraumhafen“ in Bad Radkersburg, Stainz und Wies, unter anderem mit
„mathild(e)“, einem Stück mit Szenen aus dem Altersheim.
Aber auch viele Ur- und österreichische Erstaufführungen werden heuer wieder dabei sein und zwar im Rahmen des „newsOFFstyria“, das erstmals im September in Graz stattfinden wird: „Das ist eine Premierenwoche des Freien Theaters, wo wir einen Call gemacht haben, wo sich 38 Gruppen mit Projekten beworben haben, wo wir fünf ausgewählt haben, die eingeladen wurden. Die Uraufführungen finden vom 12. bis 17. September in Graz statt.“ Mit dabei sind sowohl junge Gruppen - wie etwa das „Planetenpartyprinzip“ - aber auch schon etablierte Künstler.
Theaterland Steiermark
Bei den Theatertagen in Weißenbach dreht sich heuer indessen alles um den Neuen Zirkus, und im Rahmen des Dramatiker-Festivals „Interpretationssache“ werden wieder private Wohnzimmer in den Theaterlandregionen zu literarischen Salons, wo zeitgenössische Autoren aus ihren neuesten Werken lesen werden.
„Europa“ als übergeordnetes Motto
Das übergeordnete Motto dieser Saison lautet „Es ist alles Gold, was glänzt - Europa“. Faßhuber erklärt, wie das zu verstehen ist: „In erster Linie legen wir einen Fokus auf Europa, indem wir mit dem europäischen Trainings- und Forschungszentrum für Menschrechte und Demokratie zusammenarbeiten und möglichst vielen jungen Menschen da Workshops anbieten wollen.“
Theaterland Steiermark
In diesen Workshops sollen die Teilnehmer etwa lernen, wie mit Stammtisch-Parolen umzugehen ist und wie sie ihre Vorstellungen von Menschenrechten und Demokratie stärken können. Über 100 junge Menschen sollen im Laufe des Festivals so erreicht werden.
Zugleich wird sich das Festival aber auch mit jungen Frauen auseinandersetzen, die Europa in seiner Geschichte geprägt haben, so Faßhuber: „Mit Anne Frank zum Beispiel und stellen diese Menschen hin als Symbol, wie man Widerstand halten kann gegen gewisse Strömungen, die auch jetzt wieder spürbar sind.“