Spielzeug zum Ausleihen auf Grazer Spielplätzen

Nicht nur Autos oder Fahrräder, auch Spielzeug kann man sich in Graz mittlerweile ausborgen. Auf insgesamt acht Spielplätzen der Stadt stehen ab sofort entsprechende Verleihboxen bereit - das erspart Eltern Geld und Herumschleppen.

Die Idee der Spielzeug-Ausleihstationen stammt aus Skandinavien und Deutschland. Im Prinzip handelt es sich dabei um nichts anderes als große Plastikboxen, die auf Spielplätzen deponiert sind und etwa mit Bällen oder Sandspielzeugen gefüllt sind, und die sich jedes Kind zum Spielen auf dem Spielplatz ausborgen darf.

„Teilen lernt man im Sandkasten“

Die Idee hinter dem Projekt sei eine ganz einfache gewesen, erklärt Ernst Muhr, Initiator und Geschäftsführer des Vereins „Fratz Graz“: „Man muss nicht immer alles besitzen, man kann teilen, und teilen lernt man im Sandkasten.“ Die Eltern sparen sich durch die Initiative viel Geld für neue Spielsachen und müssen sie auch nicht herumschleppen.

Das Pilotprojekt, das auch vom Bildungsressort des Landes und der Stadt Graz unterstützt wird, wurde daher auch auf acht Grazer Spielplätzen gestartet, wo von Mai bis Oktober Spielzeug-Ausleihstationen bereitstehen werden - dazu gehören etwa die Spielplätze im Grazer Volksgarten, im Augarten, im Stadtpark oder im Oeverseepark.

Klare Regeln fürs Ausborgen

Der Verein „Fratz Graz“ wird die Spielplätze regelmäßig besuchen, um die Spielgeräte zu reinigen oder zu ergänzen.

Aber auch für die Eltern und Kinder, die sich das Spielzeug ausborgen, gelten klare Regeln, damit die Spielzeuge möglichst lange Bestand haben. Diese Regeln finden sich auch direkt auf den Kisten wieder: So muss jedes Kind, dass sich etwas ausborgt, auf das Spielzeug aufpassen und es auch wieder zurückgeben.

„Sicher wird das eine oder andere Spielzeug verschwinden oder auch kaputt werden, wir denken aber, dass auch das eine oder andere Spielzeug von anonymen Spendern hinzugefügt wird", ist Muhr überzeugt. Auch Bildungslandesrätin Ursula Lackner appelliert an Eltern und Kinder: „Wenn man zu viel Spielzeug hat, dann kann man auch das eigene hierlassen und ergänzt diese Ausleihstation.“

Weitere Stationen denkbar

Kommt das Pilotprojekt gut an, könnte es sogar ausgeweitet werden, sagt Muhr: „Jetzt schauen wir uns an, wie das funktioniert, und es gibt vielleicht die eine oder andere Idee, damit auch hinauszugehen, und das nicht nur in Graz zu machen.“ Denkbar sei auch, dass Nachbarschaftsinitiativen die Idee der Spielzeug-Ausleih-Station übernehmen und sich Spender für weitere finden.

Links:

• Bildungsserver des Landes
• Amt für Jugend und Familie (Stadt Graz)
• Verein „Fratz Graz“