Die Portraits der Magnum-Pionierin

Die Ausstellungsserie „WeltenbürgerInnen“ des GrazMuseums widmet sich aktuell der Fotografin Inge Morath - und zwar mit der vom Galeristen Kurt Kaindl liebevoll zusammengestellten Schau „Portraits“.

Es war wohl nur eine Frage der Zeit: Es gibt nur sehr wenige Persönlichkeiten, auf die das Ausstellungsserien-Motto „WeltenbürgerInnen“ des Grazmuseums so zutrifft wie auf die 2002 verstorbene Magnum-Fotografin Inge Morath.

Von Marilyn Monroe bis Lola Ruiz Vilato

Zwischen ihren weltberühmten Kollegen Robert Capa und Henri Cartier-Bresson wurde die gebürtige Grazerin ab den 50er-Jahren zu einer der besten Presse- und Porträtfotografen ihrer Zeit und reiste mit ihrer Kamera um die ganze Welt. Das GrazMuseum zeigt nun eine Auswahl der schönsten Schwarz-Weiß-Porträts der Fotokünstlerin und gibt Einblicke in ihr Atelier - mehr dazu in Die Porträts der Magnum-Pionierin (news.ORF.at)

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 3.7.2017

Zu sehen sind in der kompakten, exzellent kuratierten Schau zahlreiche Fotoporträts von berühmten und weniger berühmten Persönlichkeiten aus der österreichischen, europäischen und US-amerikanischen Kunst- und Kulturwelt des 20. Jahrhunderts. Dazu zählen sehr bekannte Aufnahmen wie etwa jenes Foto, das Marilyn Monroe in sich versunken beim Üben von Tanzschritten für eine Szene im Hollywood-Streifen „Misfits“ zeigt; ein anderes Beispiel ist das im Klassikerstil inszenierte, vermutlich einzige Fotoporträt von Lola Ruiz Vilato, der Schwester von Pablo Picasso.

Inge Morath

ORF

Inge Morath

Monroe - Miller - Morath

Im zweiten Ausstellungsraum präsentiert der in Salzburg lebende und arbeitende Kurt Kaindl - gleichsam als Kontrapunkt zu Moraths Arbeiten - „indirekte Porträts“ der Fotografin in Form von Quasi-Stillleben, die das Arbeitsmilieu Moraths im gemeinsamen Haus des Ehepaares Morath-Miller in Roxbury bei New York zeigen. Inge Morath war lange Jahre mit dem US-Schriftsteller Arthur Miller verheiratet.

„Untrügliches Gespür für den richtigen Augenblick“

Kaindl, der gemeinsam mit seiner Frau Brigitte im letzten Lebensjahrzehnt von Inge Morath mit ihr und Arthur Miller eine Freundschaft gepflegt und mehrere Morath-Fotobücher veröffentlichte sowie Ausstellungen ihrer Werke organisierte, gelingt es, dem Besucher mühelos Moraths schier untrügliches Gespür für den „richtigen Augenblick“ eines Fotos nahezubringen.

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Kurt Kaindl im Interview mit Radio-Steiermark-Reporterin Ilse Amenitsch

„Sie hat bei keinem Termin einen ganzen Film verschossen“, erzählte Kaindl beim Presserundgang vor der Ausstellungseröffnung. Als kleines Extra werden in einer Vitrine noch ein paar Schlüsselthemen aus Moraths Leben beleuchtet, so etwa ihre Erlebnisse als junger Flüchtling am Ende des Zweiten Weltkriegs sowie ihre journalistische Aufarbeitung des Themas oder ihren Anfänge als Fotografin bei einem Aufenthalt in Venedig.

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