Der Sesselzüchter aus Laßnitzhöhe

Ein Rundgang durch den Sesselwald von Bernhard Schmid gibt Einblick in eine ganz besondere Welt: Er lässt in seinem Staudenwald in Laßnitzhöhe Bäume in Form von Sesseln wachsen.

Ahornbäume, Haselnusssträuche und Hainbuchen werden verbunden und gepfropft - als Leitung dient zum Beispiel ein Eisensesselgestell.

Bernhard Schmid, der Sesselzüchter aus Laßnitzhöhe

ORF

Sendungshinweis:

„Radio Steiermark-Sommerzeit“, 9.8.2017

Wie es zu der Idee kam, Sessel zu „züchten“, erzählt Bernhard Schmid so: „Ich hab’ da ein Grundstück das nicht eben ist, und da haben wir halt als Sichtschutz Bäume wachsen lassen und nicht gemäht. Da habe ich dann sehr viele Bäume gehabt und somit die Gelegenheit, mich mit den Bäumen zu spielen“

Bis zu 20 Jahre Bearbeitungszeit

„Anfangen tu ich schon mit einem Baum, der fünf bis zehn Jahre alt ist - der wird praktisch radikal abgeschnitten, und aus den Austrieben wird ein Jahr später dann der Sessel geformt und so lange in Form gehalten, bis alle Elemente dick genug sind“, erklärt der Holzbegeisterte. Der Haselnussbaum zum Beispiel braucht so fünf bis zehn Jahre Bearbeitungszeit; je nach Holzart kann es aber auch bis zu 20 Jahre dauern, bis aus dem Holz ein stabiler Sessel wächst.

Bernhard Schmid, der Sesselzüchter aus Laßnitzhöhe

ORF

Kein Sessel wie der andere

Das lange Warten zahlt sich jedoch aus, denn das Endprodukt ist langlebig und hält auch hohe Belastung aus, wie Bernhard Schmid bestätigt: „Sie sind praktisch unzerstörbar - es kann auch nie aus dem Leim gehen, weil kein Leim dran ist, und es kann auch keine Schraube oder sonstige Verbindung kaputtwerden, weil alles ein Stück Holz ist, ein gewachsenes Stück Holz.“

Bernhard Schmid, der Sesselzüchter aus Laßnitzhöhe

ORF

Zudem ist jeder Sessel ein Unikat, da das Holz eigenständig wächst und somit kein Sessel dem anderen gleicht.

Der Sesselzüchter aus Laßnitzhöhe veranstaltet auch Workshops - Besuche sind aber nur gegen Voranmeldung erwünscht.