Das Kindertheater kommt in die Stadt

Der Kuckuck legt seine Eier ja bekanntlich in fremde Nester - und so ähnlich macht es auch das steirische Kinder- und Jugendtheaterfestival „Kukuk“, das in den nächsten Monaten auch wieder in Schulen kommt.

„‚Kukuk‘ ist ein regionales Theaterfestival für junges Publikum. Wir sind unterwegs, ein bisschen so wie ein Zirkus: Wir bauen in den Gemeinden eine mobile Theaterbühne auf, damit wir auch ein wirklich tolles Theatererlebnis ermöglichen können, mit viel Technik, mit Musik“, sagt „Kukuk“-Intendantin Hanni Westphal.

Kukuk

Reinhard Winkler/Kukuk

Zwölf Stücke für Kinder von Drei bis 14

Zehn steirische Gemeinden bereist sie bis April mit ihrem Team, zwölf Theaterstücken für Kinder von drei bis 14 Jahren im Gepäck. In ihrer Darstellungsform ist jedes Stück einzigartig, vom klassischen Sprechtheater, über Puppen- und Figurentheater bis zum Tanz: „Wenn man sich das Theater für junges Publikum anschaut, also österreichweit und auch international, dann sieht man, dass gerade im Kindertheater die vielfältigsten Formen angesprochen werden und Kinder auf das auch wahnsinnig gut reagieren.“

Kukuk

Clemens Nestroy/Kukuk

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 3.11.2017

Eines dieser Stücke ist „Jo im roten Kleid“, so Westphal: „Das ist ein sehr berührendes Tanztheater. Da geht es um einen Jungen, der gerne ein rotes Kleid anzieht, und die Geschichte wird erzählt aus der Sicht eines älteren Manes, der dieser Junge war - wenn ich noch einmal zurückschauen könnte, vielleicht würde ich diesen Weg noch einmal weiter verfolgen. Auf der anderen Seite gibt es diesen Jungen, der immer wieder zu dem Schrank geht und das Kleid sieht und das ausprobiert und da geht es natürlich auch um die Konfrontationen und Probleme, die daraus entstehen, und die Suche nach der eigenen Identität.“

Kukuk

Rosie Wesiak/Kukuk

„Das ist einfach gutes Theater“

Seit vielen Jahren macht Hanni Westphal auch Inklusionstheater für Kinder und Jugendliche. Für „Die drei Räuber“ stehen drei geistig behinderte Schauspieler, eine japanische Profitänzerin und ein deutscher Schauspieler gemeinsam auf der Bühne: „Das ist wirklich eine kunterbunte Gruppe, und es unterscheidet sich nicht von der Professionalität von anderen Stücken, wir benennen es auch gar nicht mehr. Es war schon oft so, dass die Lehrer gar nicht gewusst haben, dass es eine inklusive Produktion ist und total überrascht waren, für Kinder ist es oft gar kein Thema. Man muss es oft gar nicht mehr benennen, und das ist es, wo wir hinwollen und wo wir sagen können, es ist einfach gutes Theater.“

Wo Hanni Westphal mit ihrem Theaterfestival Kukuk hin will, weiß die Schauspielerin und Theatermacherin ganz genau: „Ich wünsche mir, dass es noch mehr Gemeinden angeboten werden kann. Es ist der Bedarf da, es sind so viele Kinder und Jugendliche, die ein Anrecht haben auf gute Kunst und Kultur und im ländlichen Raum ist definitiv zu wenig Angebot, und ich würde es gerne ausweiten und dafür bräuchte ich mehr Unterstützung.“

Link: