Noll bläst zum „Halali“
Diogenes Verlag
Buchtipp:
„Halali“ von Ingrid Noll ist bei Diogenes (ISBN 978-3-257-06996-9) erschienen und kostet 22,70 Euro
Der traditionelle Jägergruß „Halali“ wird in Nolls Krimi zum Gruß für die beiden Hauptfiguren, zwei Frauen auf der Jagd nach Männern.
Karin und Holde im Nachkriegs-Bonn
Karin und Holde sind im Nachkriegs-Deutschland Mitte der 1950er-Jahre junge Sekretärinnen im Innenministerium in der neuen Hauptstadt Bonn. Holde, die Bäckerstochter aus der Eifel, wohnt in Untermiete bei einer älteren Dame. Karin stammt aus Ostpreußen und lebt mit ihrer adeligen Tante in einer großen Villa.
Es gibt einen Jäger
Und es gibt tatsächlich auch einen Jäger - Burkhard Jäger, er ist Regierungsrat im Innenministerium, ein steifer, grauer Mann, der allen aus dem Weg geht. Er kommt nicht als Ehemann für eine der beiden Frauen in Frage, soll aber noch eine wichtige Rolle spielen.
Denn Holde und Karin entdecken seine äußerst suspekten und geheimnisvollen Seiten - es ist schließlich Kalter Krieg.
Im Rückblick
Ingrid Noll sagt, sie wollte keinen üblichen Agentenroman schreiben, vielmehr eine Zeitreise und eine Geschichte über das Lebensgefühl junger Frauen in den Fünfziger Jahren. Die Autorin lässt die Geschichte in ihrem Roman von Holde erzählen - die ist mittlerweile über 80 Jahre alt und erinnert sich in Gesprächen mit ihrer Enkelin Laura an die damaligen Zeiten.
Sendungshinweis:
„Guten Morgen, Steiermark“, 12.11.2017
Noll-Portion schwarzen Humors
Es ist ein typischer Ingrid Noll-Roman mit einer kräftigen Portion schwarzen Humors, und die Frauen sind meist nur scheinbar ganz normale Frauen: Das eine oder andere Verbrechen ist ihnen gar nicht so fremd.