„Jedem das Seine“ im Schauspielhaus Graz

Um Musik als Hoffnungsschimmer in dunkelsten Zeiten dreht sich „Jedem das Seine“ von Silke Hassler und Peter Turrini. Aktuell ist das Stück in einer Inszenierung von Regisseur Sandy Lopičić im Grazer Schauspielhaus zu sehen.

Veranstaltungstipp

„Jedem das Seine“ ist derzeit im Schauspielhaus Graz zu sehen - hier finden Sie alle Termine.

Im Frühjahr 1945 wurden etwa 100.000 ungarische Juden durch Österreich Richtung Mauthausen getrieben - nur 20.000 überlebten. Ums Leben kamen auch jene, die von ein paar betrunkenen Nazi-Offizieren, die auf einem Schloss im Burgenland ein „Untergangsfest“ feierten, in einer Scheune verbrannt wurden - ihre Geschichte erzählt das Stück „Jedem das Seine“ von Silke Hassler und Peter Turrini.

Hoffnungsschimmer in der Finsternis

Eingesperrt in einer Scheune auf einem österreichischen Bauernhof wird die Musik für die Protagonisten zum Hoffnungsschimmer in Zeiten der Finsternis und Hoffnungslosigkeit, schildert Regisseur Sandy Lopičić: „Die Musik kann die Zwischenräume füllen. Das heißt nicht die Zwischenräume im Sinne von Löchern, die im Text nicht gut sind, sondern die Zwischenräume, wo nicht gesprochen wird, aber trotzdem etwas stattfindet: Gedanken, Sehnsüchte, Utopien und vor allem Träume.“

Jedem das Seine

ORF

Zusammen studiert die Gruppe die Operette „Wiener Blut“ ein - und das gemeinsam mit der Bäuerin und der Magd; selbst der Bauer und ein Hitlerjunge machen bei dem Projekt mit. Dabei arbeitet die Inszenierung mit Musik und großartiger Besetzung Elemente der Tragödie gleichermaßen heraus wie die der Komödie.

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 2.3.2018

Begegnung auf Augenhöhe

„Menschen in großer Not sind ja oft unfreiwillig komisch. Natürlich war es nicht der Impetus, Menschen in tödlicher Gefahr lustig zu zeigen, sondern eigentlich geht es mehr um die Begegnung von vermeintlich verfeindeten Parteien oder Völkern, die sich über die Musik auf Augenhöhe begegnen“, so Lopičić.

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