Zwei Mal Brandl in der Steiermark

Der international angesehene Künstler Herbert Brandl wird mit zwei Ausstellungen gewürdigt: Das Feuerwehrmuseum in Groß St. Florian zeigt Bilder aus der Sammlung Angermair, die Rondell Gallery in Schwanberg jüngste Werke.

Umfassende Einblicke in Herbert Brandls Werk gibt das Feuerwehrmuseum: Von den bekannten Berg-Bildern der letzten Jahre führt die Schau zurück zu Brandls Anfängen in den 80er-Jahren.

Magier im Rausch der Farben

Pastose, expressive Ölbilder nehmen schon die späteren intensiven Farbräume vorweg. Brandl ist ein Farb-Magier, seine Bilder eröffnen Assoziationsräume. "Für mich war die Farbe der Beginn des Rausches, nicht die Linie. Wie ich gemerkt habe, dass man Ölfarbe so wunderbar verschmieren kann, und dass dann ein Leuchten durchkommen kann, habe ich so eine Art Sucht darauf entwickelt. Das wird weiter gehen bis ich erblinde - nehme ich an“, so der Künstler.

Herbert Brandl

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Alle im Feuerwehrmuseum gezeigten Werke stammen aus der Sammlung des Wiener Rechtsanwalts Thomas Angermair und zeichnen auch die Beziehung zwischen Künstler und Sammler nach. Dank seiner Vielschichtigkeit ist das Werk des Biennale- und Documenta-Teilnehmers kaum zu fassen: Monumentale Bilder treffen auf kleinformatige, Abstraktes auf Konkretes, Wildheit auf Zartheit.

Herbert Brandl

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Brandl beschreibt den Malprozess als rauschhaft, aber nicht unvorbereitet oder unbewusst: „Es beginnt ungefähr so, dass ich eine klare Vorstellung habe, ich gehe dann an eine Gruppe von Bildern und beginne mit einer Farbe und sehe, wie das arbeitet, und ob so etwas wie ein Funken überspringt, ob da was lebendig wird.“ Bis 13. Mai kann man im Feuerwehrmuseum in Groß St. Florian in Herbert Brandls Arbeiten eintauchen.

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 27.4.2018

Düstere Seite der Welt

In der Rondell Gallery in Brandls Heimatort Schwanberg zeigt der Maler auch ganz neue Facetten. Ob kämpferische Frauen, wilde Tiere oder Totenköpfe - Brandl wird konkret und zeigt die düstere Seite der Welt: „Jetzt versuche ich vermehrt wieder Figuren zu malen, also figurative Malerei, nicht unbedingt naturalistisch, schon mit einem Zug ins Abstrakte, aber ich habe schon die Absicht, dass man erkennt, dass das eine Frau ist und die eine Waffe in der Hand hat, zum Beispiel.“

Herbert Brandl

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Ein Kontrast zum filigranen Werk seiner Lebensgefährtin Edelgard Gerngross. Sie hat Innenwelten mit Draht kunstvoll zu zarten Objekten verwoben. Einblick in die Arbeiten von Brandl und Gerngross gibt die Rondell Gallery bis Anfang Juni.

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