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Kultur

Lockdown-Verlängerung sorgt für Unmut

Die Pläne von Kultureinrichtungen zur Wiedereröffnung sind einmal mehr für den Papierkorb. Die neuerliche Verlängerung des CoV-Lockdowns verschärft die Unsicherheit der gesamten Kulturbranche. Die Kritik am Planungs-Wirrwarr wird lauter.

„Wir sind ja mittlerweile gewöhnt, dass wir fast alle zwei Wochen die komplette Planung über einen Haufen werfen müssen. Wir hätten einfach gerne eine verlässliche Zielgerade. Ich glaube, alle in der Kultur sind sich bewusst, dass die Gesundheit ganz, ganz wichtig ist und ich denke, wir haben seit dem Sommer alle gemeinsam bewiesen, dass wir das ernst nehmen“, sagt die Intendantin der Oper Graz, Nora Schmid.

Alle Auflagen seien stets umgesetzt worden, manch Ungleichbehandlung sei nicht nachvollziehbar, betont auch der Leiter des Literaturhaus Graz, Klaus Kastberger: „Dass wir anders als Wirte behandelt werden, ist einfach nicht einzusehen. Oder, dass Museen anders als Baumärkte behandelt werden. Das ist wirklich eine Ungerechtigkeit, die wirklich von mir auch körperlich als Demütigung erlebt wird.“

Geteilte Meinung über „Eintrittstests“

Während Oper und Theater eine Vorlaufzeit brauchen, können Museen ohne große Vorbereitungen wieder aufsperren – auch wenn CoV-Antigen-Schnelltests erforderlich sind, sagt der Direktor des Universalmuseums Joanneum, Wolfgang Muchitsch: „Ich würde es per se nicht ausschließen. Wir werden alle Auflagen, die uns der Gesetzgeber für die Öffnung unserer Museen mitgibt, einhalten und zum erstmöglichen Zeitpunkt auch wieder öffnen.“

Unsicherheit durch Verlängerung des Kulturlockdowns

Die neuerliche Verlängerung des Lockdowns zwingt die heimischen Kultureinrichtungen ein weiteres Mal dazu, ihre Pläne zu ändern. Es gibt immer häufiger Kritik an der Tatsache, dass die Regelungen oft geändert werden.

Nach dem Nein zum „Freitesten“ aus dem Coronavirus-Lockdown sind nun offenbar „Eintrittstests“ im Gespräch. Ein negativer Test soll zum Beispiel als Eintrittskarte zu Veranstaltungen dienen – mehr dazu in „Eintrittstests“ statt „Freitesten“ (news.orf.at). Die Regelung für etwaige CoV-Antigen-Schnelltests müssen aber klar kommuniziert werden, fordert Schmid: „Was sicherlich nicht reicht, ist, dass es nur eine Empfehlung ist und alles nur bei den Veranstaltern hängen bleibt.“

Benachteiligung für freie Künstler

Diese Maßnahme würde vor allem kleinere Veranstalter sowie freie Künstler stark benachteiligen, betont die Obfrau des Dachverbands der steirischen Kulturinitiativen (IG-Kultur), Lidija Krienzer-Radojevic. Diese würden zudem ohne Förderungen seit September aus der eigenen Tasche arbeiten.