Hilfe unter gutem Stern für Afrika
Weihnachtszeit in Österreich ist Sternsingerzeit: Dann bringen 85.000 Mädchen und Buben Segenswünsche von Haus zu Haus und bitten um Spenden für Hilfsprojekte in der Dritten Welt. Der ORF Steiermark begleitet die Dreikönigsaktion schon seit 15 Jahren filmisch rund um die Welt - für ihre neue TV-Dokumentation reisten Regisseur Gernot Lercher und Kameramann Erhard Seidl in die Slums Kibera und Mukuru in Nairobi.
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TV-Tipp:
„Hilfe unter gutem Stern. Im größten Armenviertel Afrikas“ - zu sehen am 1. Jänner 2017 um 18.25 Uhr in ORF 2 - mehr dazu in tv.ORF.at.
Armenviertel Afrikas
In Kenias Hauptstadt leben mehr als zwei Millionen Menschen in Slums. Die Eindrücke, die das Filmteam dort gesammelt hat, sind besonders erschreckend: Es sind Bilder von Mädchen, die wie selbstverständlich auf Müllhalden arbeiten, und von Buben, die sich selbst überlassen seit Jahren auf der Straße leben ‒ unweit von Flüssen, die vor lauter Abfall ins Stocken geraten sind und für Kinder zur tödlichen Falle werden können, wenn sie versuchen, die instabile Masse zu überqueren. Nur knapp vier Quadratmeter beträgt die Wohnfläche einer Blechhütte etwa im Mukuru-Slum. Oft leben dort Familien mit drei oder vier Kindern - im täglichen Kampf ums Überleben.
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Hilfsprojekte der Dreikönigsaktion
Die Dreikönigsaktion, das Hilfswerk der Katholischen Jungschar, bietet Lösungen in dieser vermeintlich ausweglosen Situation: Inmitten der Slums wurden Schulen errichtet, um die Kinder buchstäblich vor Ort „abzuholen“. Für Jugendliche gibt es berufsbildende Programme, die eine Vielzahl von Jobmöglichkeiten eröffnen. In temporären Unterkünften können sie zugleich den Gefahren der Straße entkommen. Dazu bieten kleine Krankenstationen kostenlose Behandlungen, Medikamente und Beratung.
Die Dokumentation taucht tief ein in die Slums von Nairobi: So trifft das Filmteam Joekline Kasanbi. Ihre Tochter ist schwer behindert, jeden Morgen trägt sie ihr Kind durch den Slum in ein kleines Therapiezentrum. Finanziert durch Gelder aus der Sternsingeraktion, erhält es dort nicht nur medizinische Hilfe und Verpflegung, sondern findet vor allem auch sozialen Anschluss. „Gäbe es dieses Zentrum nicht, das kleine Mädchen müsste in Dunkelheit leben, denn seine Eltern müssen als Tagelöhner arbeiten und hätten sonst keine andere Möglichkeit, als das Kind tagsüber einzusperren“, schildert Gernot Lercher seine Eindrücke.
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„Die Menschen scheinen hier nie ihren Lebensmut zu verlieren“, erzählt der Regisseur weiter: „Wir waren Zeugen, als in einem Armenviertel 50 Blechhütten von einem Feuer zerstört wurden. Als der Brand gelöscht war, begann eine Frau aus verrußtem Wellblech und verkohlten Planken einen Unterschlupf zu bauen. Das sei nun ihr neues Zuhause - ‚zugegeben ein bescheidenes, aber immerhin‘, sagte sie, als wir uns verabschiedeten“. Die Hoffnung, in der Stadt ein besseres Leben zu führen als am Land, wo Dürre und Trockenheit die ständigen Begleiter sind, treibt nach wie vor tausende Kenianer in die Slums von Nairobi.
Erschütternd und berührernd
Die Dokumentation „Hilfe unter gutem Stern. Im größten Armenviertel Afrikas“ zeigt erschütternde wie berührende Einblicke ins Leben am äußersten Rand der afrikanischen Gesellschaft ‒ und wie die Dreikönigsaktion mit ihren Projekten Unterstützung und Hilfe gibt. Das ORF-Team war auch in der Steiermark unterwegs und begleitete eine Sternsinger-Gruppe aus Graz-St. Veit, stellvertretend für 85.000 Jugendliche in Österreich, die Jahr für Jahr Spenden für die Ärmsten der Welt sammeln.