Taschen, die aus Bäumen wachsen
Eine Handtasche aus Holz - diese Vorstellung wirkt zunächst einmal eher befremdlich, und doch funktioniert die Kombination, die bereits vor einigen Jahren als spontane Idee geboren wurde.
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Am Anfang stand ein Küchenkasten
Der ehemalige Yachtentischler Thomas Neuhold war damals gerade dabei, eine Küche zu zimmern: „Die erste Handtasche ist schon vor 20 Jahren entstanden. Damals habe ich meine erste Küche gebaut, und bei einem Rollokasten sind mir ein paar Streifen übriggeblieben. Damit habe ich probiert, eine Handtasche zu formen. Vor fünf Jahren habe ich dann angefangen, intensiv an der Weiterentwicklung zu arbeiten.“
Thomas Neuhold
Komfortabel und vielseitig
Wem schon beim Gedanken an eine Holztasche die Schulter schmerzt, der sei beruhigt: Die Taschen, die der Gleisdorfer unter dem Namen „Neuholz“ produziert, werden bewusst tragefreundlich gestaltet: „Das Wichtigste ist, dass man als Trägermaterial etwas ganz leichtes nimmt, wie drei Millimeter starkes Pappel-Sperrholz - das hat nur 400 Gramm Grundgewicht. Dann kann man das mit allen möglichen Holzarten gestalten, Rosenholz, Apfel oder auch Eiche. Farblich kann man dann wunderbar zu jedem Dirndl und jeder Tracht kombinieren.“
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Steirischer Trend bis über die Grenzen
Dass Neuhold mit seiner rustikalen Mode keineswegs auf dem Holzweg ist, beweisen die Bestellungen im Internet - die mit Leinen oder Loden gefütterten Holztaschen verkaufen sich sogar international: „Mittlerweile habe ich schon einige Handtaschen nach Kanada verkauft, nach Liechtenstein, in die Schweiz, nach Deutschland - und sehr viele nach Österreich. Die gängigste ist die steirische Eiche in der kleinen Tropfenform. Die geht sehr gut, die Frauen sind sehr begeistert. Das spricht sich herum, und dann kommen die Anfragen und Bestellungen."
Thomas Neuhold
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 30.3.2014
Große Auswahl an garantierten Unikaten
Aus 30 verschiedenen Modellen kann gewählt werden, jede Holztasche ist einzigartig. Etwaige Schäden können im Handumdrehen weggeschliffen und repariert werden - und auch wetterfest ist das nachwachsende Mode-Accessoire auf alle Fälle. Zwischen fünf und zehn Stunden braucht Neuhold für die Fertigung eines seiner Kunstwerke. Preislich liegen die Designerstücke zwischen 100 und 220 Euro.
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Wurden die ersten Modelle noch verschenkt, plant der Gleisdorfer Tischler jetzt, bald von seinen Kreationen leben zu können - und die Chancen stehen gut, denn der Trachtenboom ist da, und die Nachfrage steigt. Das „Neuholz“-Angebot wird übrigens stetig erweitert: Neben Taschen versucht sich Neuhold auch an Armreifen, Ohrringen oder Led-Lampen.