steirischer herbst 2014 will nicht teilen
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 26.9.2014
Vom 26. September bis 19. Oktober dreht sich beim steirischen herbst alles ums Teilen: „Wir wollen prüfen, wie Überzeugungen nicht immer mit der Realität übereinstimmen. Wie weit sind wir bereit, Konsequenzen zu ziehen, wenn es darum geht, zu teilen?“, so Intendantin Veronica Kaup-Hasler. Auch der völlig andere Umgang mit dem Teilen in den sozialen Medien wird auf dem Prüfstand stehen.
Wonge Bermann & Grace Ellen Barkey
Abstandnehmen und Verzicht
Die spektakuläre Eröffnung gestaltet die Needcompany um Grace Ellen Barkey und Jan Lauwers in der Helmut List-Halle - es handelt sich dabei um eine Mischung aus Tanzen, Choreografie, Bühnenbild und Video. Im Festivalzentrum in der ehemaligen Polizeidirektion in der Paulustorgasse wird unter anderem die herbst-Ausstellung stattfinden: Luigi Fassi und Stefano Collicelli Cagol beschäftigen sich gemäß Leitmotiv mit Abstandnehmen und dem Verzicht, zu allem sofort Stellung zu nehmen.
steirischer herbst
Hochzeit für alle
Zu Gast wird wieder einmal das „Nature Theatre of Oklahoma“ mit weiteren „Life an Time“-Episoden sein. Gunilla Heilborn spinnt den Faden des Films „Gorkij Park“ weiter und zeigt eine Mischung aus Tanz, Film und Text. Die Transmissionare setzen einen Text von Natascha Gangl in Szene und zeigen ihre Version von Heiraten in „Nein, ich will eine Hochzeit für alle“ im Heimatsaal. Ein Großprojekt geht Marino Formenti wieder an, wenn er an verschiedenen Orten dreieinhalb Wochen lang immer nur für eine Person Klavier spielt, das aber sechs Mal am Tag je 90 Minuten.
J J Kucek
„herbst“ lässt Fanpage „hacken“
Ebenfalls im Sinne von „sharen“ und „liken“ will das Festival heuer seine Facebook-Seite vom Publikum „hacken“ lassen: Über den Zugriff auf den Account „beingsteirischerherbst“ werden Passwörter und Zugangsdaten verteilt, danach kann die Fanpage selbst etwa mit Eindrücken von Veranstaltungen gestaltet werden.
Singen bei Wasserstellen
In und um Stainz findet ein Projekt des Komponisten Georg Nussbaumer statt. „Ein weststeirischer Wasserfall“ nennt sich die Uraufführung, bei der Chöre aus verschiedenen Richtungen nach Stainz kommen und unterwegs bei unterschiedlichen Wasserstellen anhalten und singen, bevor sich alle in der Pfarrkirche von Stainz zum gemeinsamen Klang vereinen.
Der ungarische Theatermacher Arpad Schilling wird in Bad Gleichenberg „A Part - Die Partei - The Party“ mit seiner Gruppe Kretakör zeigen.
Abgespecktes musikprotokoll
Auch das musikprotokoll hat trotz Kürzungen wieder seinen Platz: „Wir haben das musikprotokoll diesmal verstärkt gefördert und hoffen, dass diese Entscheidung eine einmalige ist“, so Kaup-Hasler. Trotzdem hat man ein umfangreiches Programm erstellt, bei dem vom RSO Wien über das Klangforum bis zum Arditti Quartett allerhand aufgeboten wird.