Molière bei den Schloss-Spielen Reinthal

Im Sommer haben sie schon Tradition - die Schloss-Spiele Rheintal im Taggerhof in Kainbach bei Graz. Seit über 40 Jahren begeistern die Laiendarsteller ihr Publikum mit selten gespielten Stücken. So tun sie dies auch heuer wieder.

Das Ensemble der Schloss-Spiele entschloss sich heuer, nach 25 Jahren, wieder ein Stück von Molière auf die Bühne zu bringen. „Der Bräutigam aus der Provinz“ soll dieses Jahr im Sommertheater für Begeisterung sorgen.

Die Macht des Vaters über die Tochter

Julie liebt Eraste und Eraste liebt Julie. Die beiden wollen heiraten. Doch Julies Vater, ein reicher Pariser, hat seine Tochter bereits Herrn Pourceaugnac, einem aufgedackelten, eingebildeten Landadeligen versprochen.

eine Frau und ein Mann auf der Bühne in einem Theaterstück

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Julie möchte den Willen ihres Vaters nicht akzeptieren .

„Der Bräutigam aus der Provinz“ ist eine Molière-Komödie über Hochmut des Adels und väterliche Verfügungsgewalt über die Kinder, vor allem über die Töchter. So weiß Franz Halbedl, Obmann der Schloss-Spiele Reinthal: „Gesellschaftspolitisch hat sich natürlich einiges verändert, aber die Macht der Väter über ihre Töchter, die finden wir nach wie vor in verschiedenen Kulturen.“ Also gilt es, mit Lug und Trug den hoffnungsvollen Bräutigam aus der Provinz in die Flucht zu schlagen. Unter anderem verjagt man ihn mithilfe zweier hysterischer Frauen, die sich beide als Ehefrauen des Landadeligen ausgeben.

zwei Frauen halten einen Mann auf der Bühne in einem Theaterstück

ORF

Zwei hysterische Ehefrauen verjagen den Landadeligen.

Sendungshinweis:

„Steiermark Heute“, 8.7.2014

Lena Pirker mimt die italienische Ehefrau. Sie spricht darüber, wie es gelingt, diese Rolle zu spielen, als wäre sie ihr auf den Leib geschneidert: „Indem man sich einfach hineinversetzt, wie es sein könnte, wenn man verheiratet ist. Und indem man das italienische Temperament versucht nachzuspielen.“ Auch die Verkörperung des eingebildeten Landwirtes, Gerhard Wonisch, erzählt entzückt: „Ab dem Zeitpunkt, wenn man in diese Kleidung schlüpft und auf die Bühne tritt, die Perücke aufgesetzt bekommt, verwandelt man sich in einen anderen Menschen. Es ist großartig und einfach total lustig diese Rolle zu spielen.“

Lustig und zudem noch Ende gut alles gut, so will es Molière. Nach drei Akten heiratet Julie ihren begehrten Eraste.

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