Massenhaft Schnecken in steirischen Gärten

Sie sind schleimig, treten derzeit massenhaft auf, und fressen oft ganze Gartenbeete leer: Die Rede ist von den rotbraunen Nacktschnecken. So viele wie heuer gab es schon lange nicht mehr. Loswerden kann man sie auf vielerlei Art.

Bei dem derzeit feuchtwarmen Wetter geht die Schneckenpost so richtig ab. In einer Gartenanlage auf dem Grazer Ruckerlberg stoßen die rotbrauen Nacktschnecken jedoch auf heftige Gegenwehr - deren Betreiber schon seit einiger Zeit so ziemlich alle Möglichkeiten zur Schneckenbekämpfung.

Schutz durch Asche und Kaffeesud

Gute Erfolge erzielte man etwa mit Schneckenzäunen aus Blech - diese müssten jedoch, so die Grazer Hobbygärtner, mindestens 20 Zentimeter aus der Erde ragen, um auch wirksam zu sein.

Sendungshinweis:

„Steiermark Heute“, 23.7.2014

Auch Schutzringe aus Asche bilden für die Tiere ein unüberwindbares Hindernis. Leichter verfügbar ist koffeinhaltiger Kaffeesud - dieser stellt für die Tiere eine tödliche Droge dar: „Es geht ans Herz, quasi ein Herzinfarkt für Schnecken, vielleicht der harmloseste Tod“, sagt der Ökologe Johannes Gepp.

Bretterfallen und Komposthaufen

Auch diverse Schneckenfallen kommen immer wieder zum Einsatz. Die einfachste Falle ist ein Brett, unter dem sich die Tiere wegen der vorhandenen Feuchtigkeit oft massenhaft ansammeln, bestätigt Gepp: „Unter den Brettern verkriechen sie sich in der Dämmerung, und man kann sie dort konzentriert finden. Noch besser wäre eigentlich ein Komposthaufen, da versammeln sie sich auch, und dort kann ich sie dann gleich entsorgen.“ Das sei der härtere Weg, wenn man die Schnecken als richtige Schädlinge betrachte, so der Ökologe.

Schnecke in Garten

ORF

Weinbergschnecken fressen die Eier der Nacktschnecken.

Zu spät für Schneckenkorn

Zum jetzigen Zeitpunkt keinesfalls empfohlen wird der Einsatz von Schneckenkorn: „Derzeit ist es schon zu spät, weil ich ja dann den Rest des Sommers nicht mehr ernten kann. Da sind ja Gifte im Garten neben dem Salat, und die nächsten zwei, drei, vier Wochen darf ich danach nicht ernten, daher ist das im kleinen Hausgarten nicht anwendbar.“

Glückspilze sind diejenigen, die Weinbergschnecken in ihren Gärten vorfinden: Weinbergschnecken verspeisen nämlich am liebsten die Eier der Nacktschnecken - und eine Nacktschnecke legt immerhin rund 100 Eier pro Jahr. Zu den Schnecken werden sich übrigens schon bald weitere Plagegeister gesellen: Experten rechnen in den kommenden Wochen mit einem massenhaften Auftreten von Gelsen.