Next Liberty entstaubt „Klaus im Schrank“
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 31.10.2014
Es ist kurz vor Weihnachten, und die Kinder Klaus und Kläre leiden an der Vernachlässigung ihrer Eltern, denen alles andere wichtiger zu sein scheint; zu allem Übel scheint der Ehe ein nahes Ende bevorzustehen. Klaus ist derart verzweifelt, dass er sich sogar danach sehnt, verprügelt zu werden: „Eigentlich möchte ich Prügel kriegen, dann spürt man wenigstens, dass man Eltern hat“.
80 Jahre in der Kiste
Szenen aus „Klaus im Schrank“, die jeden Kinderpsychologen heutzutage aufschrecken lassen würden - doch schon den damaligen Verlagen war das 1927 entstandene Werk zu modern - seine Uraufführung hatte es deshalb erst 2013. Somit lag es mehr als 80 Jahre unbeachtet in einer Kiste.
Next Liberty
„Kinder sind Kinder“
Für Regisseur Michael Schilhan ist es nicht nachvollziehbar, dass dieses Werk so lange unbeachtet blieb: „Klaus im Schrank“ sei ein zeitloses Werk, das die Erziehungsproblematik thematisiert. „Kinder sind Kinder, und Eltern sind Eltern“, beschreibt Schilhan die Beziehung. Kinder und Eltern seien gleich fantasie- und begeisterungsfähig, warum er sich auch in Zeiten der Smartphones und Tablets keine Sorgen um die Zunft des Theaters macht; das schöne am Theater sei das nahe Erlebnis, das junge Menschen auch in modernen Zeiten schätzen.
Next Liberty
Chaplin und Coogan als Regisseure
In dem modern inszenierten Stück ist ein riesiger weißer Schrank im Zimmer von Klaus und Kläre die Eintrittspforte zu einer aufregenden Parallelwelt. Charlie Chaplin und „The Kid“-Kinderstar Jacki Coogan führen dort Regie und versuchen, die Kinder für ihr neuestes Filmprojekt „Die Schule der Erwachsenen“ zu engagieren.
In der Parallelwelt tauschen Kinder und Eltern die Plätze und finden heraus, dass weder das Kind-, noch das Erwachsensein wirklich einfach ist. Eine herrlich skurrile Familienkomödie, die vor Augen führt, wie eine von Kindern gelenkte Welt aussehen könnte.