Brdar-Skulpturen im Landhaushof
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Sendungshinweis:
„Steiermark heute“; 2.3.2015
Jakov Brdar zählt heute zu den meist beachteten Künstlern Sloweniens: Die ausdrucksstarken Bronzefiguren des Bildhauers thronen nicht nur über seiner heutigen Heimatstadt Laibach, sondern waren bereits in Rom und zweimal auch im Pergamon Museum in Berlin zu sehen.
Anklänge an die Mythologie
Nun wurden drei seiner mystischen Figuren von der slowenischen Hafenstadt Piran nach Graz transportiert: „Sie und Er und der Gekreuzigte“ sind während der Fastenzeit im Landhaushof zu bestaunen. Rund drei Meter ragen die zwei Bronze-Wächter mit dem schlichten Titel „Sie und Er“ - auf slowenisch „Ona in On“ - aufrecht in den Himmel über dem Landhaushof, erinnern an mythologische Figuren aus dem alten Ägypten.
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Zwischen Busshismus und Renaissance
Mit seinen berührenden Figuren begibt sich Jakov Brdar auf Reisen in die Geschichte der Menschheit, Inspiration findet er in der Kunst Mesopotamiens, der Renaissance und des Buddhismus. Sein Gekreuzigter, der liegend und leidverzerrt über dem Boden zu schweben scheint, fand den Ursprung in der Bibel, wie Brdar erklärt: „Alle 2.000, 3.000, 4.000 Jahre kommt ein Christus. Ich möchte eine Antwort auf die Frage, was ist ein Körper? Bei mir ist alles transparent.“
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Worte für seine Kunst findet der charismatische Bildhauer nur schwer, umso mehr Symbolkraft und Philosophie steckt in seinen Skulpturen, für die er mehrfach ausgezeichnet wurde, unter anderem 1998 mit dem renommierten slowenischen „Preseren Award“.
Optimale Proportionen
In Graz sind „Sie und Er und der Gekreuzigte“ auf Einladung des Landtags Steiermark zu Gast, so Landtagspräsident Franz Majcen: „Wir freuen uns, dass es gelungen ist, einen der bedeutendsten slowenischen Bildhauer mit seinem Figuren-Set nach Graz zu kriegen. Es war ihm ein Anliegen, weil er das Landhaus gesehen hat, und weil er gesagt hat, hier würde das gut herpassen.“ Ihm hätten die Proportionen des Baus sehr gefallen, so Brdar; sie seien optimal für die Präsentation seine Skulpturen.
Werkzeug seiner Kunst
Jakov Brdar wies bei der Präsentation immer wieder von sich weg auf seine mächtigen Skulpturen - er sei nur ein Werkzeug seiner Kunst, beschloss er bescheiden mit einem Lächeln das Interview.
Zu sehen sind Jakov Brdars „Sie und Er und der Gekreuzigte“ bis Ostersonntag im Landhaushof in Graz; danach wandern sie weiter zur Expo nach Mailand.