Turnen mit Kindern - für uns!

Im Sport wäre vieles nicht möglich ohne die Hilfe Tausender Freiwilliger, die etwa Kinder in den unterschiedlichsten Sportarten fordern und fördern. Die 73-jährige Hedi Weirer etwa setzt sich eindrucksvoll dafür ein, dass sich Kinder bewegen.

Der Feuerwehrmann, die gute Seele einer Notschlafstelle oder der Musikant im Blasmusikverein: Sie alle gehören zur großen „Familie der Freiwilligen“ in der Steiermark! Die „Steiermark heute“-Serie „Für uns“ holt sie vor den Vorhang - mehr dazu in Für uns! Die Freiwilligen der Steiermark.

Hedi Weirer ist ehemalige Kunstturnerin, und das sieht man der 73-Jährigen auch an. Ihren beiden Hobbys sind Schnitzen und Sport - und in beiden kommt ihre Liebe zu Kindern zum Ausdruck: „Wenn man meinen Figuren anschaut, die haben alle etwas kindliches, wenn ich so eine Figur mache und ein Gsichtl drauf male, dann lacht mir oft eines von meinen Turnkindern entgegen.“

Auch mit 73 nicht müde

Hedi Weirer und ihr Gatte haben selbst keine Kinder, doch unermüdlich verbringt sie Zeit mit Kindern und Jugendlichen aus Murau. Einmal die Woche turnt sie mit Volkschülern, momentan sogar viermal in der Woche trainiert sie Jugendliche im Hallenbad Murau für die Bundesrettungsschwimmmeisterschaften.

Hedi Weirer

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Und auch den Schwimmunterricht in der Volkschule bereichert sie: „Da gehe ich mit den Klassenlehrerinnen mit und unterrichte die Kinder, weil gerade an der Volksschule die Lehrer meist nicht so eine gute Ausbildung haben einerseits, und andererseits tatsächlich überfordert sind, wenn sie viele Kinder haben, wo dann ein Teil der Kinder gar nicht schwimmen kann. Die sind dann wirklich sehr dankbar, und mir macht das riesigen Spaß.“

Hedi Weirer

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Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 1.5.2015

Defizite im eigenen Erleben

Nicht nur die Freude ist es, die sie antreibt, auch der Bewegungsmangel der Kinder von heute, sei ihr ein Dorn im Auge, sagt Hedi Weirer; auch beobachte sie bei Kindern große Defizite im eigenen Erleben der Umwelt: „Sie erleben eigentlich aus zweiter Hand, aus dem Fernsehen, aus diversen Computerspielen. Ich habe ja selbst keinen Fernseher, für mich ist das, was ich selbst erlebe, das Schöne am Leben, und das möchte ich den Kindern auch vermitteln.“

Die Kinder als Opfer ihrer Zeit

Dass Erwachsene, wie sie sagt, heutzutage ständig über Kinder schimpfen, verstehe sie nicht - die Kinder seien bloß ein Opfer ihrer Zeit, sagt Hedi Weirer: „Wenn ich die Zeit, in der ich gelebt habe, vergleiche mit der Zeit, die die Kinder jetzt haben, dann finde ich einfach, dass so viele wertvolle Dinge unter die Räder kommen, und da dann nur zu schimpfen über die Kinder, das ist sinnlos. Wenn jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten ein bisserl was täte mit den Kindern und Jugendlichen, dann würde es mit einem Schlag besser aussehen.“

Hedi Weirer

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Für Hedi Weirer selbst ist klar, dass sie noch viel Zeit bewusst in Kinder investieren möchte: „Ich nehme da eine sehr große Zufriedenheit mit, ein Leben ohne Kinder wäre für mich sehr trist und sehr leer, und so lange ich das machen kann, möchte ich es fortsetzen. Es ist einfach sehr schön.“

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