Hilfe für Wohnungslose - für uns!

Menschen ohne Dach über dem Kopf finden in der Grazer Notschlafstelle Vinzitel vorübergehend eine Herberge. 35 Ehrenamtliche unterstützen sie dabei, nach vorne zu schauen. Die Studentin Christine Hofer ist eine von ihnen.

Der Feuerwehrmann, die gute Seele einer Notschlafstelle oder der Musikant im Blasmusikverein: Sie alle gehören zur großen „Familie der Freiwilligen“ in der Steiermark! Die „Steiermark heute“-Serie „Für uns“ holt sie vor den Vorhang - mehr dazu in Für uns! Die Freiwilligen der Steiermark.

Bis zu 25 Menschen können in der Notschlafstelle Vinzitel in Graz Eggenberg übernachten. Ähnlich einem Hotel checken sie bei Christine Hofer ein - die Studentin der Sozialpädagogik sitzt als ehrenamtliche Mitarbeiterin am Empfang. An der Wand hängen Zimmerschlüssel, vor ihr am Tisch liegt ein Dienstbuch, in das besondere Vorfälle eingetragen werden. Die Gäste bezahlen pro Nacht einen Euro. Einige bleiben bis zu drei Monate.

Vinzitel

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Vorurteile schnell verloren

„Ich hab auf alle Fälle Vorurteile mitgebracht. Man hat eben das typische Bild von Wohnungslosen vor Augen. Das war aber ganz schnell weg, weil ich gemerkt habe, dass es jeden treffen kann. Jeder von uns kann wohnungslos werden“, schildert die 26 Jährige. Sie hat vor mehr als zwei Jahren ein Praktikum von 240 Stunden im Vinzitel gemacht. Da es ihr so gut gefallen hat, ist sie geblieben.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 15.5.2015

Ihre Masterarbeit steht ganz im Zeichen der Nachbetreuung ehemaliger Wohnungsloser. Dabei habe sie vieles gelernt, war es nicht in Büchern zu finden gibt. „Den Umgang mit Menschen - den muss man erproben, denn kann man nicht in der Theorie lernen. Wie spreche ich mit den Menschen und wie gehe ich mit ihnen um? Dabei habe ich gelernt: so natürlich wie möglich ist am Besten.“

Vor Ehrenamtlichen den Hut ziehen

Miteinander reden und füreinander da sein ist im Vinzitel wichtig, erzählt Gerhard Gissing - er ist nach einer Trennung wohnungslos und lebt seit einem Monat hier. „Vor solchen Leute muss man den Hut ziehen, dass sie überhaupt da sind und dass sie uns helfen, so gut sie können. Man kann Gedanken austauschen, man kann über belanglose Dinge reden, es muss ja aufwärts gehen.“

Die Arbeit mit den Wohnungslosen bereichert auch die 26 Jahre alte Studentin. „Es sind ganz normale Leute. Man kann gemütlich miteinander reden. Es ist ein respektvoller Umgang, aber es sind keine Barrieren mehr.“ Barrieren abbauen und Menschen die Kraft geben nach vorne zu schauen, das wollen Christine Hofer und 35 weitere Ehrenamtliche im Vinzitel Tag für Tag.

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