Der Verein „Mentorus“ - für uns

Den Verein „Mentorus“ der Grazerin Ruth Seipel betreut derzeit 221 minderjährige Flüchtlinge in der Steiermark. Das Ziel des Vereins ist natürlich auch die Integration - und das auf sehr menschlichen Wegen.

Unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge benötigen besondere Betreuung - mit ihrem Verein „Mentorus“ versucht Ruth Seipel, diese jungen Menschen aufzufangen, ihnen Stütze zu sein und sie in verschiedensten Projekten mit der einheimischen Bevölkerung zusammenzubringen.

Verein Mentoros - Ruth Seipel

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Der Feuerwehrmann, die gute Seele einer Notschlafstelle oder der Musikant im Blasmusikverein: Sie alle gehören zur großen „Familie der Freiwilligen“ in der Steiermark! Die „Steiermark heute“-Serie „Für uns“ holt sie vor den Vorhang - mehr dazu in Für uns! Die Freiwilligen der Steiermark.

Anker für Jugendliche

Ruth Seipel verkörpert den Verein „Mentoros“ alleine: Ihre Türe steht den jungen Flüchtlingen fast jederzeit offen, sie lernt mit ihnen, hört ihre Sorgen und Nöte und steht jede Woche als Fußballtrainerin auf dem Sportplatz: „Ich will unterstützen, ich will nicht helfen, denn helfen heißt, ich stehe oben und jemand anderer unter mir. Ich will unterstützen. Und: Wenn man nur ein bisschen Herz und Hirn hat, muss man sehen, dass Jugendliche, die ohne Eltern über tausenden Kilometer gegangen sind, Anker brauchen.“

Verein Mentoros - Ruth Seipel

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„Von Mensch zu Mensch“

Die Grazerin geht in ihrer Flüchtlingshilfe auch unkonventionelle Wege: „Ich lasse mich nirgends reinpressen. Ob Nachhilfe, Weiterbildung, Betreuung oder Beratung - es ist keine Schublade, es ist von Mensch zu Mensch.“ Ruth Seipel kommuniziert mit Händen und Füßen, wenn sie in ihrer Küche steht und Hamed, einem 23 Jahre alten Flüchtling aus Afghanistan die deutsche Sprache näherbringt. Hamed lebt seit vier Jahren in Graz, ist ohne Familie hierhergekommen und hat erreicht, dass er die HTL Abendschule besuchen kann.

Klare Regeln und das Schöne

Es gibt klare Regeln: An den Programmen teilnehmen dürfen nur Flüchtlinge oder Asylwerber, die eine Schule besuchen oder zumindest einen Deutschkurs - doch das sei ohnehin der Wunsch vieler Jugendlicher, so Seipel: „Das Schöne ist, dieses Wollen der jungen Menschen zu sehen. Das Wollen, eine Schule oder Ausbildung zu machen, was für uns selbstverständlich ist, da ist dann die Wertschätzung auch eine große.“

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 19.6.2015

Heimgartenprojekt in Planung

Besonderen Wert legt Ruth Seipel auf den Kontakt zwischen Flüchtlingen und einheimischer Bevölkerung. Derzeit plant sie mit etwa 15 Jugendlichen, größtenteils Afghanen, ein Heimgartenprojekt, das der junge Hamed leiten soll: „Wir kochen und backen zusammen und laden alle Leute dazu“, so Hamed.

Ruth Seipel selbst setzt sich ehrenamtlich ein und will nun auch die jungen Flüchtlinge als „Freiwillige“ zu den Special Olympics Pre Games im Jänner 2016 bringen.

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