Das Kriseninterventionsteam - für uns!
Der Feuerwehrmann, die gute Seele einer Notschlafstelle oder der Musikant im Blasmusikverein: Sie alle gehören zur großen „Familie der Freiwilligen“ in der Steiermark! Die „Steiermark heute“-Serie „Für uns“ holt sie vor den Vorhang - mehr dazu in Für uns! Die Freiwilligen der Steiermark.
„Wenn bei der Überbringung von Todesnachrichten an der Türe geläutet wird, wissen wir, dass sich in den nächsten Sekunden das Leben am anderen Ende schlagartig ändert“, erzählt Wolfram Pernjak. Der Leiter eines Rettungs- und Krankentransportdienstes hilft Menschen mit seiner Nähe und Anteilnahme dabei, traumatische Erfahrungen zu verarbeiten. Unterstützung erhält er während verschiedenster Einsätze von seiner Kollegin, der Psychotherapeutin Elfriede Schalk.
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Nachdem die Grazer über Handy von der Landeswarnzentrale verständigt wurden, gehen sie zu zweit zu ihrem Einsatz - auch um sich gegenseitig stützen zu können, denn jeder Einsatz erfordert viel Kraft: „Wir wissen nie, was auf einen zukommt. Die Emotionen und Reaktionen der Menschen sind immer unterschiedlich“, erklärt Schalk.
Beistand in schweren Momenten
Nach der Amokfahrt von Graz waren Elfriede Schalk und Wolfram Pernjak täglich viele Stunden im Einsatz, und immer noch melden sich traumatisierte Augenzeugen, die Hilfe benötigen: „Man geht dann einfühlsam in die Situation hinein und begleitet die Menschen empathisch“, erzählt Schalk.
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Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 3.7.2015
Obwohl die beiden Grazer heute erfahren im Umgang mit Menschen in Ausnahmesituationen sind und speziell geschult wurden, ist es für sie dennoch nicht immer einfach, loszulassen. Daher braucht es Gespräche, wie Pernjak erzählt: „Dass wir uns nach einem Einsatz zusammensetzen und das Ganze reflektieren. Wie ist es dir gegangen? Wie ist es mir gegangen? Was hast du erlebt?“
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Natur als Ausgleich
Ebenso, wie Pernjak und Schalk gemeinsam zu Einsätzen gehen, begleiten sie sich auch gegenseitig bei Ausflügen in die Natur, um in Ruhe über ihre Erlebnisse und Erfahrungen zu reden - und mehr noch, wie Schalk über die Naturbesuche erzählt: „Manchmal schreie ich sogar oder jodle, das brauche ich einfach manchmal.“
Der größte Lohn
Pernjak sieht das Engagement als seinen Beitrag für die Gesellschaft, denn, so der Leiter eines Rettungs- und Einsatzteams, wenn jeder etwas beitrüge, würde alles besser. Der größte Lohn sei jedoch das Wissen darum, anderen direkt geholfen zu haben: „Es ist so schön, wenn ich merke, dass sich Menschen nach einem Gespräch stabilisiert haben, wieder ruhiger werden“, erzählt Schalk strahlend.
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Das Kriseninterventionsteam - für uns!
ORF Steiermark-Reporterin Ulli Enzinger hat mit Elfriede Schalk und Wolfram Pernjak vom steirischen Kriseninterventionsteam gesprochen.
So hält das Engagement der beiden auch immer besondere Augenblicke bereit, wie Pernjak verrät: „Es gibt viele schöne Momente, wie in der vergangenen Woche in Graz, wenn Menschen auf einen zukommen und sich für die Arbeit, die man leistet, bedanken.“