Der „Jedermann“ auf steirisch
Seit 1920 wird bei den Salzburger Festspielen jedes Jahr Hugo von Hofmannsthals Theaterstück „Jedermann“ aufgeführt - es gilt als einer der Höhepunkte des österreichischen Kulturjahres. Die berühmte Geschichte vom Leben und Sterben des reichen Mannes kann man derzeit aber auch in der Steiermark erleben.
50-Jahr-Jubiläum der Theatergruppe
Die Theaterrunde Rettenegg führt das Stück anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens auf. Die Geschichte ist die gleiche: Der Jedermann genießt sein Leben in vollen Zügen; dass vor seiner Tür die Armen seine Hilfe bräuchten, beeindruckt ihn nicht.
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Als sich Jedermann den Bitten hartnäckig verweigert, schickt ihm Gott einen gruseligen Gast zum rauschenden Fest: den Tod - in Rettenegg wird dieser von Johann Ziegerhofer verkörpert. „Man denkt durch die Rolle nicht mehr oder weniger über das Sterben nach, aber man denkt, dass der Tod so sein könnte, wie man selber ist“, gibt Ziegerhofer zu denken.
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Gott mit „tadellosem Lebenswandel“
In die Rolle Gottes schlüpft in Rettenegg Alfred Pützfeld, der lachend sagt: „Man muss einen tadellosen Lebenswandel haben, damit man die Rolle bekommt!“
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 29.7.2015
Die Rolle des Jedermann gilt als ganz große Ehre im deutschsprachigen Theater. Viele renommierte Schauspieler haben sie schon verkörpert, wie Klaus Maria Brandauer, Peter Simonischek oder Cornelius Obonya. In Rettenegg ist es Ernst Rossegger: „Seit 23 Jahren ist Jedermann-Zeit für mich. Der Text ist jetzt schon in das Hirn eingebrannt", verrät Rossegger, der im echten Leben Betriebsprüfer am Finanzamt ist und daher mit Schauspielerei selbst nur wenig zu tun hat.
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Das steirische Original
Der Jedermann in Rettenegg ist ein Projekt der ganzen Gemeinde und ein Publikumsmagnet gleichermaßen. Ein begeisterter Zuschauer bezeichnet den Rettenegger Jedermann gar als Original: „Was, in Salzburg spielen sie den auch?“