Die Grazer „Bücherboten“ - für uns!

Die Grazer Stadtbibliothek bietet einen ganz besonderen Service an: 60 ehrenamtliche „Bücherboten“ versorgen ältere Menschen, die nicht mehr so mobil sind, mit Lesestoff und Abwechslung. Eine von ihnen ist Elfi Bauer.

Der Feuerwehrmann, die gute Seele einer Notschlafstelle oder der Musikant im Blasmusikverein: Sie alle gehören zur großen „Familie der Freiwilligen“ in der Steiermark! Die „Steiermark heute“-Serie „Für uns“ holt sie vor den Vorhang - mehr dazu in Für uns! Die Freiwilligen der Steiermark.

Elfi Bauer besucht jeden Montag die Stadtbibliothek in Graz: Die ehemalige Leiterin des Rechnungswesens eines Autozulieferers kommt hierher, um in Büchern zu schmökern, aber auch um Bücher für jemanden zu holen, der keine Möglichkeit hat, in die Bibliothek zu kommen.

Leidenschaft mit Ehrenamt verbunden

So verbindet sie ihre Leidenschaft für Bücher mit einem Ehrenamt: „Bücher waren immer wichtig für mich, seit ich ein Kind war, seit ich lesen kann, bis heute. Ich habe bis 63 gearbeitet, jetzt bin ich 66, und irgendeine Form des sozialen Engagements wollte ich, ich war mir nur nicht sicher, was das sein könnte, weil ich keine besonderen Fähigkeiten hab. Da ist mir das entgegengekommen, dass das hier aufgelegen ist: ‚Wir suchen Bücherboten‘.“

"Bücherboten" - für uns

ORF.at

„Ein Fixpunkt“

Seither besucht Elfi Bauer jede Woche im Caritas Wohn- und Pflegeheim in Graz Straßgang Herrn Hiebler, der hier seit einem Schlaganfall lebt, und bringt ihm fünf Bücher: „Dieser Montag, wo ich diesen Besuch mache, das ist ein Fixpunkt, da gibt es sonst nichts mehr für den Nachmittag, ich bringe ihm die Bücher, die ich ausgesucht habe, nehme die von der vergangenen Woche mit, wir tratschen dann, und das ist eigentlich total lustig.“

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Die Grazer „Bücherboten“ - für uns!

ORF Steiermark-Reporterin Ulli Enzinger hat Elfi Bauer begleitet.

„Dinge, die ich auch selbst genieße“

Gerade für ältere Menschen , die nur noch eingeschränkt mobil sind, kann das buch zu einer Reise im Kopf einladen ist Elfi Bauer überzeugt: „Es ist das beste Training für unsere Gehirnzellen überhaupt, es erweitert unseren Horizont, es regt die Phantasie an, das sind lauter wichtige Dinge, die ich auch selbst genieße.“

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 9.10.2015

Das Projekt „Bücherbote“ ist einzigartig in Österreich - im Fall von Frau Bauer waren die Bücher auch der Schlüssel zu einer Freundschaft: „Ich habe einen neuen Menschen kennengelernt, der sicher viele interessante Sachen gemacht hat. Ich mache das gerne, es ist Abwechslung, es ist etwas anderes, und vor allem tut es mir gut, auch für jemand anderen etwas zu tun, weil ich habe viel bekommen in meinem Leben, und ich denke, ein bisserl was darf man auch zurückgeben.“

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