„Turbulenzen“ von Klaus Wanker
Hologrammartige Linien in turbulenten Wirrungen, Knoten und Kreuzungen: Was bei Klaus Wanker auf den ersten Blick wie die willkürliche Anordnung leuchtender Linien auf düsterem Untergrund erscheint, hat eine präzise Architektur.
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 19.1.2016
Neu ist dabei die Weiterentwicklung einer Technik, wie der 1969 in Graz geborene Künstler sie bereits in früheren Zyklen angewendet hat. In der jüngsten Serie findet man diese Technik unter anderem in dem Gemälde mit dem Titel „Wurmloch“: „Es ist ähnlich wie alle anderen aus vielen Schichten aufgebaut. Zuerst eine Aluminiumschicht, die dann mit Öl überarbeitet wird und wo dann immer wieder neue Schichten aus Aluminium und Öl aufgebracht werden, sodass dieses Aluminium dann auf dem Öl klebt. Bei diesem Bild ist sehr speziell, dass die Linien immer feiner werden. Es entsteht eine indirekte Umdrehung der Perspektive.“
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Bis zu einem Monat arbeitete Wanker an den einzelnen Verdichtungen. Die tiefe Beziehung von Mensch und Natur diente auch beim jüngsten Werkzyklus als Inspiration: „Es sind zwei Fakten, die man miteinbeziehen muss. Erstens habe ich Bauingenieurswesen studiert. Und zweitens, dass ich hier versuche, eine Natur wiederzugeben. Diese wirkt durch organische und anorganische Anteile schon natürlich. Aber zur gleichen Zeit sind es sehr filigrane Werke. Es ist ja auch eine filigrane Welt, in der wir leben.“
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Die Ausstellung „Turbulenzen“ ist noch bis 13. Februar in der Galerie Zimmermann/Kratochwill in Graz zu sehen.
Reale Titel
Seine Arbeiten tragen Titel, die auf die reale Welt verweisen: „Das Gras“, „Die Krähe“ oder „Der Mähdrescher“. Eine raumhohe Installationen in der Schau trägt den Titel „Widergeburt“ - mit kurzem „i“. "Die Arbeit ist aus sehr natürlichen Bestandteilen aufgebaut - nämlich aus einem Stecken, der aus Kumberg kommt, wo mein Atelier steht. Und aus Steinen aus dem Kumbergbach, die ich hinaufschleppen musste und einer Libelle, die an zwei Menschenhaaren herunterhängt. Diese Libelle soll durch den Luftzug des Besuchers in Schwingungen kommen. Damit soll das Gefühl entstehen, dass man die Libelle zu Leben erweckt.“