„Lebensmittelretter“ - für uns!

In Österreich landen jährlich 160.000 Tonnen Lebensmittel im Wert von über einer Mrd. Euro im Müll. Romana Pintscher sorgt dafür, dass viele Lebensmittel nicht weggeworfen, sondern geteilt werden: Sie ist „Lebensmittelretterin“.

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Die 20-jährige Romana Pintscher ist seit einem Jahr als Lebensmittelretterin aktiv: Mehrmals in der Woche sucht sie Geschäfte oder Gastronomiebetriebe auf, um mitznehmen, was nicht mehr verkauft wird.

„Es wird viel zu viel weggeworfen“

Die Kindergartenpädagogin ist eine von mittlerweile über 200 „Lebensmittelrettern“ allein in Graz, „weil in unserer Gesellschaft einfach viel zu viel weggeworfen wird und weil ich dem nicht zusschauen möchte, auch wenn es im Verborgenen passiert. Es sind Lebensmittel, die trotzdem aufwendig produziert worden sind, und wofür ein Bauer oder sonstwer einen Spottpreis bekommen hat“.

"Lebensmittelretter"

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Romana Pintscher ist eine von mittlerweile über 200 „Lebensmittelretterinnen“ allein in Graz

Romana Pintscher wurde über eine Fernsehdokumentation auf Foodsharing aufmerksam. Aber nicht nur Betriebe sind in diesem Netzwerk: Privatpersonen teilen auch untereinander. In Graz gibt es mittlerweile 15 Verteilerkästen - Kühlschränke, in denen Milch, Joghurt, Gebäck, Gemüse oder andere Lebensmittel deponiert werden, deren Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist.

Bevor Abgelaufenes läuft

„Das Mindesthaltbarkeitsdatum wird landläufig leider auch sehr oft als Ablaufdatum bezeichnet. Vielen Leuten ist nicht bewsausst, dass sie Lebensmittel nach diesem Datum trotzdem noch essen können, weil wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist, dann wandert es sehr oft in die Tonne. Diese Sachen kann man in den Verteiler legen, aber natürlich nur Sachen, die man auch selbst noch essen würde“, so Pintscher.

"Lebensmittelretter"

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Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 5.2.2016

Es gibt klare Regeln: Leicht Verderbliches oder Fleisch dürfen nicht in den Kühlschrank gegeben werden, und der Kühlschrank wird einmal in der Woche gereinigt. Entnehmen darf jedermann: „Egal, ob das ein Topverdiener oder ob das jetzt der Bettler von der Straße ist - es geht uns darum, die Lebensmittel zu retten, und wir wollen natürlich auch nicht entscheiden - jeder hat Anrecht auf Lebensmittel.“

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5. Februar: „Lebensmittelretter“ - für uns!

ORF Steiermark-Reporterin Ulli Enzinger begleitete die Grazer „Lebensmittelretterin“ Romana Pintscher.

„Lebensmittel sind Mittel zum Überleben“

Die „Lebensmittelretter“ verfolgen vor allem ein Ziel, „dass man uns von Foodsharing irgendwann einmal nicht mehr braucht - wenn das klar werden würde, dass Lebensmittel Mittel zum Überleben sind und nicht so respektlos behandelt werden, wie das jetzt oft der Fall ist“, so Romana Pintscher.

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