„Lebensbegleitung“ - für uns!

In der letzten Phase des Lebens schenkt sie Menschen Zeit und Kraft: Elisabeth Irmler ist eine von 800 ehrenamtlichen Mitgliedern des Hospizvereins Steiermark. Ihre Arbeit sieht sie nicht als Sterbe-, sondern Lebensbegleitung.

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Elisabeth Irmler ist 67 Jahre alt, Musikerin und ehemalige Gitarrenlehrerin - seit rund zehn Jahren schenkt sie mehrmals in der Woche ihre Freizeit Menschen im letzten Lebensabschnitt: „Schon als ich noch ganz jung war und alte Menschen, die auf Hilfe angewiesen waren, gesehen habe, war es ein Wunsch von mir, diesen zu helfen, ihre Würde zu behalten.“

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„Das ist Leben pur“

Mit der Endlichkeit des Lebens musste sich die Großmutter von mittlerweile sieben Enkelkindern schon oftmals auseinandersetzen. Nach mehreren Schicksalsschlägen im engeren Familienkreis erkrankte sie vor zehn Jahren selbst an Krebs: „Im Endstadium. In dieser Zeit ist mir ein Zettel über die Hospiz-Grundausbildung untergekommen, und in dem Moment habe ich gewusst: Das ist es.“

Wie durch ein Wunder wurde die Grazerin wieder gesund - nach der Hospiz-Grundausbildung führte sie ihr Weg ins Albert-Schweitzer-Hospiz der Geriatrischen Gesundheitszentren, wo Sterbende ihre allerletzte Lebensphase verbringen: „Wie ich dort angekommen bin, hab ich mir gedacht: Das ist Leben pur. Die Menschen sind dort nicht im Sterben, sondern im Leben. Es war eine wunderschöne Stimmung, da dachte ich mir: Hier möchte ich bleiben.“

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„Lebensbegleitung bis zuletzt“

So sieht Irmler ihre Aufgaben als eine von über 800 ehrenamtlichen des Hospizvereins Steiermark nicht als Sterbe-, sondern als „Lebensbegleitung bis zuletzt“ - und diese macht auch sie stark: „Weil ich einfach so viel lernen kann, weil jeder anders umgeht mit dieser Phase. Ich glaube, das wichtigste ist, jeden dort abzuholen, wo er ist.“

Sendungshiniweis:

„Steiermark heute“, 25.03.2016

Im Tageshospiz, wo ältere oder schwerst chronisch Erkrankte tagesweise betreut werden, versucht Irmler so, Kraft zu geben - etwa einer 56-Jährigen, die vor vielen Jahren an Multipler Sklerose erkrankt ist: „Die Ehrenamtlichen sind einfach einmalig. Man kann mit jedem Problem zu ihnen kommen. Einen Ausweg gibt’s immer“, ist Renate Heß dankbar.

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„Trauer nicht mit nach Hause nehmen“

Zuzuhören und da zu sein für Menschen in einem schwierigen, oft letzten Abschnitt des Lebens - das verlangt auch den Mitarbeiterinnen des Hospizvereines viel Kraft ab: „Es sind hauptsächlich die familiären Schicksale, die einen mehr treffen als die Phase des Sterbens“, die laut Irmler meist sehr friedlich ablaufe.

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25. März: „Lebensbegleitung“ - für uns!

ORF Steiermark-Reporterin Ulli Enzinger hat Elisabeth Irmler besucht.

Wie sie trotzdem so stark bleibt? „Es wird mir gut gehen, solange ich schaffe, Spiegel zu sein. Natürlich: Wenn ich mich belaste, habe ich keine Kraft. Aber das tue ich nicht: Ich bin voll da und wenn ich aus dem Zimmer herausgehe - wie ein Spiegel - dann ist das nicht mehr; ich nehme es nicht mit nach Hause.“

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