Dokumente wahrer Kameradschaft

Es sind Momentaufnahmen des Widerstands: In Prenning bei Deutschfeistritz hat der Verein „prenninger gespräche“ die Ausstellung „Camaradas“ konzipiert, die sich speziell den Österreichern im Spanischen Bürgerkrieg widmet.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 7.8.2016

Am 18. Juli 1936 putschten spanische Generäle gegen die demokratisch gewählte Regierung und traten damit den spanischen Bürgerkrieg los. Im Zuge einer bis dahin unbekannten internationalen Solidaritätswelle reisten an die 35.000 Freiwillige aus 53 Nationen nach Spanien, um für die Republik zu kämpfen.

Mutige Frauen und Männer

Auch 1.100 Österreicher - darunter 43 Frauen - schlossen sich den internationalen Brigaden an. Diesen mutigen Frauen und Männern widmet sich nun anlässlich des 80. Jahrestages die Ausstellung „Camaradas“ in der Kulturpension Prenning in Deutschfeistritz.

Männer, Widerstandskämpfer

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Rund 100 Fotos und ausgewählte Biografien erzählen ihre Geschichten, davon, wie sie Österreich freiwillig verließen, um das spanische Volk zu unterstützen. Dabei werden die Stationen des Kampfes skizziert; genauso wie Momente im Gefangenenlager in Spanien oder die Zeit nach dem Bürgerkrieg, als die meisten von ihnen in das Konzentrationslager Dachau gebracht wurden.

Impressionen der Ausstellung

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Ausstellungstipp:

„Camaradas“, Österreicher im Spanischen Bürgerkrieg 1936 - 1939 - ist bis 8. Oktober 2016 in der KulturPension Prenning in Deutschfeistritz zu sehen.

Das Material für die Ausstellung stammt aus den Beständen des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes. Das darin befindliche spanische Archiv wurde mit viel Herzblut von dem ehemaligen Spanienkämpfer Hans Landauer angelegt, systematisiert, geordnet und neu eingerichtet.

Persönliche Schicksale

Die Biografien, die auf Schautafeln ausgestellt werden, zeigen aber nicht nur Daten und Fakten, sondern bringen auch Licht in die persönlichen Hintergründe der Freiwilligen: Der Tiroler Bergbauer Max Bair verkaufte beispielsweise seine letzten drei Kühe, um nach Spanien gehen zu können. Rudolf Friemel, der 1944 von Nationalsozialisten in Auschwitz ermordet wurde, heiratete ein Jahr zuvor im Konzentrationslager seine spanische Lebensgefährtin. Die Ärztin Fritzi Brauner und Krankenschwester Anna Peczenik sind nur zwei von 43 Frauen, die freiwillig in den Bürgerkrieg zogen.

Bedeutung für die Gegenwart

Kurator Georg Pichler sieht auch einen klaren Gegenwartsbezug der Ausstellung: „In einer Zeit, in der rechtsradikale Strömungen immer stärker werden, hat das Thema natürlich eine sehr große Bedeutung für die Gegenwart. Insgesamt sind Menschen aus 53 Nationen nach Spanien gegangen, um sich unter Einsatz und oft auch Verlust ihres Lebens für den Kampf gegen den Faschismus einzusetzen."

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