Weltenbummler-App: Vom Museum in die Natur

Im Grazer Universalmuseum Joanneum hat man sich für die Ausstellung „Die Weltenbummler“ etwas Besonderes einfallen lassen, um Natur und Technik zu verbinden: Eine App bittet die Besucher hinaus ins Freie.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 13.9.2016

Ob giftiger Riesenbärenklau, Götterbaum oder Goldrute - sie zählen unter anderem zu den sogenannten Neubürgern (Neobiota), ausländische „Neuzugänge“ bei Tieren und Pflanzen, die für das heimische Ökosystem nicht nur Gutes mit sich bringen. Unter dem Titel „Weltenbummler“ zeigt das Grazer Naturkundemuseum derzeit einige Beispiele - mehr dazu in Tierische Weltenbummler.

Österreich ist aufgrund seiner geografischen Lage besonders von Veränderungen in der Artenwelt betroffen: Vor allem durch den Welthandel kamen in den vergangenen Jahrhunderten viele Neubürger dazu.

Standortbestimmung für Tiere und Pflanzen

Mit Hilfe einer neuen „Weltenbummler-App“ sollen diese tierischen und pflanzlichen Neubürger nun auch in der ganzen Steiermark gesucht, gefunden und beschrieben werden. Über die App wird ihr Standort festgestellt, die gefundene Art ausgewählt und ein Foto hochgeladen - so können auch Wuchsorte gesundheitsgefährdender Pflanzen ermittelt werden.

Die Daten laufen bei dem Biologen Patrick Schwager vom Schulatlas Steiermark zusammen - er hat die App konzipiert: „Das eigentliche Ziel ist einmal, dass man in dem Crowdmapping-Projekt so viel wie möglich Daten von unterschiedlichen Orten in der Steiermark bekommt, um daraus Karten generieren zu können oder eben Naturschutzmaßnahmen einleiten zu können“, sagt Schwager.

Weltenbummler App, Karte Steiermark

ORF

So sieht die Karte mit den Neubürgern aus der Pflanzenwelt in der Steiermark aus

Natur und Technik verbinden

In der Ausstellung „Die Weltenbummler“ im Universalmuseum Joanneum kann man die Aktion mitverfolgen. Hier will man Kinder und Erwachsene dazu motivieren, die Erlebnisse des Museumsbesuches weiter zu nutzen und somit „einerseits die Natur ins Museum zu holen, andererseits aber auch einen Anreiz zu liefern, dass unsere Besucher in die Natur raus gehen und sie selbst erleben“, so Franziska Hütter vom Naturkundemuseum Graz. Da biete die App eine sehr gute Möglichkeit, Natur und Museumsbesuch miteinander zu verbinden.

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