Steiermark: „Weinweg der Sinne“

Ein „sinnliches“ Erlebnis im wahrsten Sinn des Wortes ist der „Weinweg der Sinne“ in St. Anna am Aigen - kein herkömmlicher Lehrpfad, sondern viel mehr ein Genussweg, kann man doch dort den Wein mit allen Sinnen erleben.

Auf dem liebevoll gestalteten Wanderweg, der sich durch die bezaubernde Hügellandschaft des Vulkanlands schlängelt, gibt es Wissenswertes über Wein, die Region und deren Menschen zu entdecken, er ist also auch für Nicht-Wein-Trinker ein Erlebnis.

Weinweg der Sinne

ORF/Regine Schöttl

Hundert Weine liegen zur Verkostung bereit

Passend zum Thema startet die Wanderung im Ortszentrum von St. Anna bei der Gesamtsteirischen Vinothek: Dort werden hundert Weine von Winzern aus der ganzen Steiermark zur Verkostung gereicht. Vor der Vinothek bietet sich dem Wanderer ein wunderbarer Panoramablick über die Region; einen Fotoapparat auf den Weg mitzunehmen lohnt sich definitiv, denn schon nach wenigen Metern geht es bergab und bergauf, vorbei an Weinhängen, durch Wälder und hin zu Plätzen mit besonderer Aussicht.

Weinflaschen zur Orientierung

Für Orientierung sorgen (leere) Weinflaschen als Wegweiser und Farbmarkierungen in Traubenform. Während man durch das Vulkanland wandert und wandelt, kann man sein Wissen buchstäblich im Vorbeigehen erweitern: So erfährt man etwa, wie Weingärten angelegt werden oder wo welche Sorten wachsen. In einem sogenannten „Barriquetunnel“ kann man Eichenholz riechen und erfährt, in welch edlem Aroma Barriqueweine reifen.

Der Weg führt vorbei an alten Weinpressen und modernen Buschenschenken; hier öffnet auch so mancher Weinbauer gerne seinen Weinkeller zu einer Spezialführung. Eine ganz besondere Attraktion ist die Vulkanland-Aussichtswarte: Sie ist 40 Meter hoch, und wer die vielen Stufen nicht scheut, wird mit einem einzigartigen Rundblick belohnt. Das Panorama reicht tief in die West- und Oststeiermark, zu den Karawanken, nach Slowenien und bei besonders guter Fernsicht sogar bis nach Kroatien.

Wer lieber den kürzeren Weg nehmen möchte, kehrt bei der Aussichtswarte um und geht wieder zurück zum Ausgangspunkt; für die kürzere Route müssen circa drei, für die längere vier bis sechs Stunden eingeplant werden.

Einmal zur Wasserorgel und wieder zurück

Wählt man die längere Strecke über 14 Kilometer, überwindet man eine Höhendifferenz von knapp 400 Metern, und auch dabei gibt es einiges zu entdecken. Zum Beispiel kann man eine Wasserorgel zum Klingen bringen oder bei einen überdimensionalen Trichter sein Hörvermögen trainieren. Sehenswert sind aber auch geschützte Pflanzen wie das Knabenkraut oder die Waldhyazinthe, ein Streuobstgarten oder ein Bienenlehrpfad. Das letzte Stück des Wanderweges führt schließlich steil bergauf über die „Leit’n“ hin zur Pfarrkirche von St. Anna am Aigen. Schließlich endet der „Weinweg der Sinne“ als Rundweg dort, wo er begonnen hat: bei der Gesamtsteirischen Vinothek in St. Anna am Aigen.

Der „Weinweg der Sinne“ ist nicht besonders anstrengend, führt meist über leicht hügeliges Gelände, nur ein paar kurze Abschnitte sind etwas steiler; auch mit Kindern ist die Strecke gut zu schaffen – vor allem, wenn man bei den Stationen entlang des Weges genügend Zeit verbringt.

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