Eine Reise in längst vergangene Zeiten
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Idyllisch am Übelbach gelegen erinnert das Sensenwerk Deutschfeistritz an längst vergangene Zeiten. Auch wenn das Werk vor mehr als drei Jahrzehnten geschlossen wurde, still steht es deshalb nicht: Die Wasserräder treiben immer noch Maschinen und schwere Schmiedehämmer an, die einst bis zu 60.000 hochwertige Sensen im Jahr produzierten.
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Ehrenamtliche rund um den ehemaligen Lehrer Norbert Fank retteten das Werk nach seiner Schließung 1984 und schufen ein Museum: „Dieses Werk wurde vor etwa 170 Jahren errichtet, und da gab es keinen elektrischen Strom. Was es aber gab, war die Wasserkraft - drum steht das Werk auch am Übelbach, weil hier noch ausreichend Gefälle ist.“
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Sendungshinweis:
„Steiermark heute“,
11.11.2016
Viele Vorarbeiten sind nötig, um den Museumsbetrieb aufrechtzuerhalten: „Erst einmal schauen, dass der Rechen rein ist, damit überhaupt Wasser durchfließen kann. Das nächste ist dann das Einheizen, schauen, dass ausreichend Kohle und Wärme da ist, damit der Stahl zum Glühen gebracht werden kann, denn nur in glühender Form ist er verformbar.“
Modernes Besucherzentrum errichtet
Die alten Maschinen wurden wieder instand gesetzt und ein modernes Besucherzentrum errichtet - es ist Ausgangspunkt regelmäßiger Führungen, in eine Vergangenheit, in der Sensen als wichtigstes Werkzeug zur Getreide- und Heuernte das Überleben der Menschen sicherte.
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Einblick in das frühere Sensenhandwerk
Die Besucher betreten hier eine Welt, die Einblick gibt in das frühere Sensenhandwerk. Im stillgelegten Werk, das auch Schauplatz zahlreicher Kulturveranstaltungen ist, sehen die Besucher eine funktionstüchtige Stahlschere und erfahren vieles über die Arbeitsrealitäten im Sensenwerk, erzählt Fank: „Extremer Lärm, Hitze von vorne, im Winter Kälte von hinten, unebener Boden, Rauch, Gestank - alles, was zur Stahlproduktion dazugehört.“
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„Es geht nicht um Profit“
Der Museumsverein finanziert sich durch Mitgliedsbeiträge und freiwillge Spenden und wird erhalten durch Menschen, die leidenschaftlich gerne Wissen um das alte Handwerk weitergeben: „Ich denke mir, diese Tätigkeit ist nicht umsonst. Es geht nicht um Profit für mich, es geht darum, dass bei den Besuchern eine gute Erinnerung bleibt und dass sich ein guter Ruf weiterpflanzt“, so Fank.