Miteinand’ im Almenland - für uns!

Umweltschutz und Integration - gleich zwei wichtige Themen verbindet der Verein „Miteinand’ im Almenland“ aus Passail, der gemeinsam mit Asylwerberinnen selbstgenähte Stofftaschen herstellt, um Plastiksackerl aus dem Ort zu verbannen.

„Für uns“ zum Nachsehen

Alle Freiwilligen-Portraits, die ORF-Steiermark-Redakteurin Ulli Enzinger in den letzten Jahren gestaltete, können Sie auch hier nachsehen.

Seit rund einem halben Jahr gehören die bunten Stofftaschen zum Ortsbild von Passail: Egal, ob jung oder alt - immer mehr Menschen ersparen sich damit gerne das Plastiksackerl beim Einkauf. Bis zu 40 Taschen werden an einem Nachmittag genäht - mittlerweile steht ganz Passail hinter dem Projekt.

„Da ist noch kein Ende in Sicht“

Laut Eva Karrer, der Bürgermeisterin von Passail, stand bei der Aktion zuallererst der Umweltschutzgedanke im Vordergrund: „Wir haben vor ein paar Monaten die Idee zum Thema ‚Plastiksackerlfreies Passail‘ gehabt. Eine Raumausstatterin aus unserer Gemeinde haben wir gefragt, ob sie uns Stoffreste zur Verfügung stellen würde, um dieses Projekt zu verwirklichen: Wir fingen mit circa 200 Stofftaschen an - mittlerweile haben wir um die 2.000 Stofftaschen genäht - und da ist noch kein Ende in Sicht.“

Für uns Taschen Passail

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Genäht werden die individuell gestalteten Taschen von insgesamt 16 Asylwerberinnen in einer kleinen Nähstube eines ehemaligen Schulgebäudes gegenüber der Kirche; die Kunsthandwerkerin Josefa Ranzenhofer unterstützt sie dabei.

„Sprache ist keine große Barriere“

Zweimal pro Woche näht die 63-Jährige mit den Frauen und sieht darin auch einen wichtigen Schritt in Richtung Integration - „das ist gut für ihr Selbstbewusstsein, und dafür, dass sie mal ein bisschen von zuhause wegkommen. Ich freue mich, dass die Frauen gern zu mir kommen.“

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Sendungshinweis:

„Steiermark heute“,
9.12.2016

Die Asylwerberinnen bekommen fünf Euro in der Stunde und mit Josefa Ranzenhofer eine wichtige Ansprechperson bei vielen Anliegen. Die engagierte Kunsthandwerkerin erhält aber auch selbst viel zurück - sie arbeite gerne mit Menschen und baut mit dem Projekt eine ganz besondere Art von Nähe auf - „eine Nähe zu Menschen, zu denen man vielleicht sonst ein distanziertes Verhältnis hätte - aber man sieht dann, dass es genau die gleichen Menschen sind wie wir. Auch die Sprache ist keine so große Barriere, die lernen sie mit der Zeit auch.“

Für uns Taschen Passail

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Damit verbindet das Projekt Umweltschutz und Integration - und macht der Ehrenamtlichen große Freude: „Finanziell habe ich das, was ich brauche - und das andere kann man gar nicht bezahlen, das ist schon schönes Erlebnis.“ In Geschäften im Ort werden die Stofftaschen um jeweils drei Euro verkauft, auch im Internet sind sie um fünf Euro erhältlich.

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