Villazóns Schwalbe an der Grazer Oper
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 11.1.2017
Frei sein wie eine Schwalbe und in den warmen Frühling fliegen - ein Traum, der für Magda in „La Rondine“ in Erfüllung geht. Der Preis dafür ist jedoch ein hoher, muss doch die große Liebe dafür geopfert werden: Denn die Pariserin, die sich einst von einem reichen Gönner aushalten ließ, verlässt auch ihren Liebsten, einen einfachen Mann vom Land, als die Heirat als ein ihr zu bürgerliches Arrangement droht.
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Die unbekannteste aller Puccini-Opern hat Rolando Villazóns Feuer entfacht: Nach Berlin brachte der Startenor das Werk nun auch nach Graz. Dabei stehen für ihn Freiheit und Selbstbestimmtheit im Mittelpunkt. Die Frauen in „La Rondine“ nehmen das Heft selbst in die Hand: Anstatt Vorgaben und Klischees wählen sie das Leben als unbeschriebenes Blatt - und kämpfen.
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„Es ist noch immer eine Männerwelt“
Somit will der Regisseur mit seiner Inszenierung auch unterstreichen, dass der Kampf um Gleichberechtigung noch immer ausgetragen werden müsse: „Schau mal, wie viele Intendantinnen gibt es wirklich - nur in der Oper? Wie viele Orchesterchefinnen? Es ist noch immer eine Männerwelt und Frauen, die es da dennoch nach oben schaffen, sind wahre Heldinnen“, ist sich Startenor Villazón sicher.
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Nicht nur von den starken Frauencharakteren, sondern auch von der gefühlsbetonten Musik mit ihren operettenhaften Sequenzen ließ er sich bei seiner Arbeit als Regisseur inspirieren.
Ein Ende mit Fragezeichen
Und egal ob Traum oder Wirklichkeit, romantische Liebe oder Unabhängigkeit - Puccinis Werk hält vieles bereit und Villazón das Ende offen: „Am Ende ist ein Fragezeichen, eine Melancholie - wir können nicht atmen, weil wir nicht wissen, was kommt - und auch die Figuren wissen nicht, was kommt.“