Ein Museum rund um die Hochzeit
Verliebt, verlobt, verheiratet: Seit jeher ist die Hochzeit als zentrales Lebensthema mit vielfältigem Brauchtum verbunden - von den Motiven der Eheschließung bis zur Hochzeitsfeierlichkeit. Historische Schauobjekte geben im Hochzeitsmuseum Zeugnis von der Hochzeit als „Schicksal für das Leben“.
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Der Tag der Hoffnung
„Es ist sehr schön, wenn man voll Hoffnung in die Zukunft blickt“, so Museumsbesitzerin Agathe Drenth - die Zukunft, was wird sie wohl bringen? Als frisch vermähltes Ehepaar geht es jedoch meist einmal gleich auf Hochzeitsreise, Venedig steht dafür traditionell Pate.
Hochzeitsandenken, und solche gibt es im Museum etwa auch aus der Biedermeierzeit, sind bleibende Erinnerungen an den vielzitierten schönsten Tag im Leben.
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Frauen mussten Haare lassen
Wobei im Hochzeitsmuseum auch an die Pflichten der Frau erinnert wird, ist sie erst einmal unter der Haube - und dafür hatte sie übrigens einst Haare lassen müssen.
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 8.7.2017
„Zur Hochzeit wurde das Haar geschnitten, weil eine verheiratete Frau nicht ihr Haar zeigte seit dem Mittelalter. Sie hat eine Haube aufgesetzt bekommen, wenn die Zeremonie vorbei war, und man hat ihr das Haar vorher abgeschnitten“, so Drenth. Einen einer Braut abgeschnittenen Zopf gibt es im Museum zu sehen - er stammt von einem Flohmarkt.
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Von Schwarz zu Weiß
Einiges hat sich über die Jahrhunderte geändert, was Hochzeitsbrauchtum anlangt, unter anderem auch die Farbe des Brautkleides, das nicht immer schon weiß war: „Für das Land galt immer als feierliche Farbe die Farbe Schwarz, das hat die Kirche so im Mittelalter bestimmt. Im 17. Jahrhundert hat erstmals eine Prinzessin in der Toskana in Weiß geheiratet - das hat an den Höfen großen Beifall gefunden und wurde nachgemacht. Ende des 19. Jahrhunderts ist es auch im guten Bürgertum selbstverständlich geworden, in Weiß zu heiraten“, so Drenth.
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Der Liebesbecher
Von größter Liebe zeugt im Museum ein Nürnberger Hochzeitsbecher eines Gesellen, der die Tochter seines Arbeitgebers heiraten wollte, die ebenfalls unsterblich verliebt war. „Hat der Vater gesagt, du kannst sie haben, aber du musst einen Becher schaffen, aus dem ihr beide bei der Hochzeit heraustrinken könnt. Und nachdem er das geschafft hat, durften die beiden heiraten.“