Clowns auf der Straße: La Strada wird 20

Das Straßenkunstfestival La Strada feiert sein 20-jähriges Jubiläum. Clowns, Akrobaten und Musiker bevölkern die Straßen von Graz. Von 28. Juli bis 5. August ist die Stadt also wieder im künstlerischen Ausnahmezustand.

Theaterspiele unter freiem Himmel wurden schon von den alten Griechen veranstaltet. Als La Strada im Jahr 1998 zum ersten Mal durch die Straßen zog, waren die Kunstformen der professionellen Straßenkunst und des Figurentheaters in Österreich aber eher noch unbekannt. Seit damals ist das Ziel des Festivals, diese Kunstformen in die Öffentlichkeit zu bringen.

La Strada 2017, Ilotopie

La Strada/Steve Eggleton

International erfolgreich

Von Anfang an hat man es sich auf die Fahnen geheftet, den Kulturraum der Stadt gemeinsam mit Künstlern und Publikum zu nutzen und neue Publikumsschichten anzusprechen. Ein wichtiges Element des Festivals ist das Zusammenspiel zwischen Stadt, Künstlern und Zuschauern.

Willi Dorner, La Strada 2017

La Strada/Lisa Rastl

In Fachkreisen gilt Graz als eines der bedeutendsten Zentren zur Entwicklung von Projekten aus dem Bereich der Straßenkunst und des Neuen Zirkus.

Mittlerweile ist La Strada an heimischen, aber auch an internationalen Produktionen beteiligt. Diese Produktionsaktivitäten wolle man in Zukunft stärker forcieren, denn das sei ein essenzieller Bestandteil des Festivals. Der Anteil an internationalen Koproduktionen unter Einbindung der regionalen Szene gestalte ein Drittel des Gesamtprogrammes, heißt es in einer Aussendung. La Strada unterstützt außerdem die heimischen Künstler, um sie europaweit in den Festivalmarkt einzubinden.

„Es geht auch um die Fragen, wie Demokratie funktioniert, was die Meinung des Einzelnen wert ist, und wie kann Meinung manipuliert werden kann“, sagt La-Strada-Intendant Werner Schrempf. Man bekomme jedes Jahr wieder die Bestätigung vom Publikum, dass das Konzept funktioniere. Die Menschen seien sehr interessiert daran, sich einzumischen und ihre Stadt selbst zu gestalten, so Schrempf.

Clown Murmuyo und Zirkusmaschine

Auch zum Jubiläum kommen Gesellschafts- und Sozialkritik ganz leichtfüßig daher, mit Clowns, die den Grazer Straßenverkehr regeln, Akrobaten, die durch die Lüfte wirbeln, Menschen, die in vier Metern Höhe auf einem Stuhl an Hauswänden sitzen, oder mit der Zirkusmaschine der kanadischen Machine de Cirque, die nach der Apokalypse die Welt neu zusammensetzt.

La Strada 2017, Machine de cirque

La Strada/Loup William Théberge

Sendungshinweis

„Steiermark heute“, 25. Juli 2017

Die französische Truppe Komplex Kapharnaüm lädt den überbordenden Müll in der Stadt ab und rückt die ins Licht, die sonst meistens am Rand stehen. Clown Murmuyo will sich diesmal ein Haus bauen und braucht wohl viele Helfer. Die Kaiserfeldgasse wird zum Dancefloor. Insgesamt stehen 30 Projekte auf dem Programm, zahlreiche gehen von Graz aus auf internationale Bühnen.

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