Zeitgenössische Kunsträume in Graz
Im rotor – im Zentrum für zeitgenössische Kunst – werden derzeit Werke von zwölf Künstlern gezeigt, die im Rahmen eines Artist in Residence-Programmes ein Jahr lang in den unterschiedlichsten Städten wie etwa Sarajevo, Tirana, Linz oder Wien waren und ihre Eindrücke künstlerisch für die Ausstellung „responseABILITY“ verarbeitet haben.
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 30.3.2018
Realer und virtueller Raum
Die Beobachtungen und Erfahrungen bilden den Ausgangspunkt der Ausstellung, die bis zum 26. Mai zu sehen ist. Stefano Romano stellt in seine Video-Dokumentation Symbole der Europäischen Union wie die Hymne „Ode an die Freude“, in den Mittelpunkt. Der Wiener Wolfgang Obermair zeigt eine zweiteilige Installation aus verschiedenen Materialien. Marko Kosovic beschäftigt sich in seinen Arbeiten mit dem realen und virtuellen Raum und deren Zusammenspiel.
Marko Kosovic/Fotografie
Sprechen und Schauen
Im Grazer Kunstverein werden mehrere Sinne thematisiert: Der Teil „She who speaks“ beschäftigt sich mit dem Sprechen und Zuhören, mit Mythen und Wahrheit. Carl Johann Högberg verwandelte die Hauptgalerie des Grazer Kunstvereins in einen Raum für eine Seance. „Foiled Glass“ wiederum widmet sich dem Schauen.
Carl Johan Högberg
„Glas ist etwas, durch das wir blicken und das wir anblicken, sowohl eine Linse als auch ein Objekt“, heißt es in der Ausstellungsbeschreibung. Mit der Ausstellung erforscht Niamh O’Malley dieses Paradox auf verschiedene Arten und mit verschiedenen Materialien.
Was lässt sich darstellen
Durch die Linse einer Polaroid-Kamera mit Röntgenfilm-Kassette sind die Fotoarbeiten entstanden, die derzeit in der Camera Austria zu sehen sind. Als überdimensionale Abzüge der Originale sind sie ausgestellt, stellen Fragen, was sich etwa darstellen lässt, was nicht; wie sich Lichteinflüsse verhalten, und sie lassen eine mittlerweile selten gewordene Technik der analogen Fotografie künstlerisch auferstehen.
Horakova + Maurer: TPX-Index/Markus Krottendorfer
Auf den Bildern sind zum Teil befremdlich wirkende, architekturähnliche, monochrome oder grafische Formen zu erkennen. Tamara Horakova und Ewald Maurer realisieren seit 1984 gemeinsame Projekte, 1995 gründeten sie das gemeinsame Atelier „ng40“ in Wien.
Kino alt und neu
Im Künstlerhaus in Graz dreht sich derzeit alles ums Kino, und was davon übrig blieb. In einer Schau, die von historischen bis brandneuen Werken eintauchen lässt in die faszinierende Welt des Films und Kinos. Das Schwinden der Kinokultur wird von den beteiligten Künstlern auf verschiedene Weise thematisiert. Die Ausstellung soll auch aufzeigen, dass das Verhältnis vom Kino und Kunst durchaus kompliziert und nicht immer ungetrübt war und ist.
Jörg Buttgereit/Markus Krottendorfer
CMRK ist laut Selbstdefinition ein Netzwerk von vier unabhängigen Grazer Institutionen, deren gemeinsames Interesse die Vermittlung von zeitgenössischer Kunst im internationalen Kontext ist.