Sillers Wirklichkeiten in der Funkhausgalerie

Was ist Wirklichkeit - was ist Illusion? Die steirischen Künstlerin Isabella Siller stellt diese Fragen auch in ihren Bildern an die Betrachter. Die Schau „Truth and Illusion“ ist derzeit in der ORF Steiermark-Funkhausgalerie in Graz zu sehen.

Die Figuren, die im oststeirischen Pöllau bei Hartberg lebende Künstlerin Isabella Siller in die Räume ihrer Bilder setzt, haben eine geheimnisvolle Ausstrahlung.

Frage nach der Wahrheit

Die künstlerischen Anfänge als Architektur-Zeichnerin hinterließen auch in den heutigen Bildern ihre Spuren. „Das ist eine Auswahl meiner aktuellen Arbeiten. Wahrheit und Illusion spiegeln sich in den Werken auf verschiedenen Ebenen wider. In meinen Werken operieren immer eine reale und eine surreale Ebenmiteinander. Und hier habe ich mir die Frage gestellt, welche ist die Ebene der Wahrheit“, so Siller.

Ideen und Leinwände

Im realistisch-fantastische Stil hat sich die Künstlerin gefunden. In ihrem Atelier in Pöllau entstehen die Werke - zuerst im Kopf und dann auf der Leinwand. „Es kann die Ausstrahlung eines Menschen sein, da entsteht dann eine Idee in meinem Kof, die zu einem Bild heranwächst“, so Siller.

Teddybär und Kindheit

„Von Grund her bin ich schon im gegenständlichen Bereich angesiedelt und bin dann beim fantastischen Realismus gelandet“, sagte Siller, „der es mir möglich macht, alles so zu sagen, wie ich es sagen möchte - auch mit Tieren, mit Blumen, mit Teddybären, die verwahrlost auf dem Boden liegen und Symbol sind für eine vergessene Kindheit, und mit Farben.“

Von Trauer über Wut bis Schönheit und Freude

„Der Hintergrund ist die Bühne, die auch die Bühne des Lebens darstellen kann. Dort spielen sich auch die Träume, die vergessenen Bedürfnisse und die Illusionen ab. Aber auch die Aggressionen und die Schönheit und die Freude des Lebens sind dort zu finden. Auch Wut und Trauer finden sich, alles ist immer gleichzeitig da, manches auch sehr subtil“, so Siller.

Emotionale Bildsprache

Wie die Bilder zu deuten sind, überlässt die Künstlerin ganz den Betrachtern. „Es ist eine emotionale Ebene, die den Betrachter ansprechen soll. Es kommt auch auf den Betrachter an, was er aus den Bildern herausliest. Ich bekomme die verschiedensten Feedbacks. Aber ich will mich da gar nicht so einmischen, es soll ja in jedem etwas Persönliches auslösen“, so die Künstlerin. Das Thema habe eine große Kraft, weil es eine sehr direkte Kommunikation mit dem Betrachter sei, die Bildsprache sei sehr emotional und erreiche so viele Menschen.