Forschung: Methan-Reduktion bei Rindern

Kühe werden aufgrund ihrer Methangasproduktion häufig als umweltschädlich bezeichnet. Forscher aus der Steiermark sollen jetzt herausfinden, wie die Kuh umweltfreundlicher werden kann. Auftraggeber ist das Umweltministerium.

Rinder sind Wiederkäuer und haben vier Mägen. In einem dieser Mägen, dem Pansen, produziert eine Kuh beim Verzehr von Grünfutter Methangase. Diese Gase werden in Form von Rülpsern und Blähungen in die Umwelt abgegeben. Da Methan ein für das Klima schädliches Gas ist, werden Rinder häufig als umweltschädlich bezeichnet.

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ORF.at

Der Methan-Ausstoß von Rindern soll genau untersucht werden

63 Rinder werden untersucht

An der Forschungsanstalt Raumberg-Gumpenstein in Irdning im Bezirk Liezen werden die Gasausstöße von Rindern nun gemessen. „Vorne raus über das Maul sind 90 Prozent vom Methan. Hinten gehen etwa zehn Prozent raus. Es ist die Pansenfermentation, bei der auch dieses Methan produziert wird“, erklärt Projektleiter Christian Fasching.

Vier Jahre lang soll in der Steiermark in der ersten so genannten Respirationskammer Österreichs der Methan-Ausstoß von 63 Kühen untersucht werden. „Die Kuh hält sich da drinnen zwei bis drei Tage auf. Es ist eine luftdichte Kammer mit einer kontrollierten Lüftung. Wir erfassen den Volumenstrom dieser Lüftung und auch die Methankonzentration der Zu- und Abluft“, so Fasching.

Verschiedene Rassen werden erforscht

Der Auftrag für das Projekt wurde vom Umweltministerium erteilt. Gemeinsam mit Forschungsstationen in Deutschland, Dänemark und der Schweiz wir jetzt der Methan-Ausstoß untersucht. Dass Rinder Klimakiller sind, streitet der Projektleiter ab. Er verweist darauf, dass der Methan-Anteil durch Kühe nur rund vier Prozent ausmacht. Hausbrand oder Verkehr würden das Klima wesentlich stärker belasten.

Durch die unterschiedlichen Futterpflanzen will das Forschungsteam versuchen, den Gasausstoß um bis zu 25 Prozent zu reduzieren. Nicht nur typische heimische Rinderrassen wie die Holstein-Friesen oder das Fleckvieh werden untersucht. Auch exotische Kühe wie die Neuseeländer Nationalrasse sind Teil des Projektes.

Die ersten Ergebnisse dieser Studie sollen 2019 vorliegen. Eine Kuh produziert pro Tag durchschnittlich 200 bis 300 Liter Methan. Der Mensch produziert nur etwa 600 Milliliter täglich.