Die Spitzenkandidaten der Landtagswahl mit ORF Steiermark-Chefredakteur Wolfgang Schaller
ORF/Schöttl
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Wahl 19

ÖVP auf Platz eins, SPÖ und FPÖ verlieren

Die Landtagswahl in der Steiermark ist geschlagen. Mit deutlichem Vorsprung löst die ÖVP nach 14 Jahren die SPÖ auf Platz eins ab. Dahinter folgt auf Platz drei die FPÖ, die noch größere Verluste hinnehmen muss als die SPÖ. Die Grünen gewinnen dazu. Die KPÖ bleibt im Landtag, NEOS schafft den Einzug. Der Liveticker zum Nachlesen.

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Start in den Tag mit Rekordaussichten

Bei der Landtagswahl zeichnet sich ein Briefwahlrekord ab: Fast 14 Prozent der Wähler dürften diese Möglichkeit nützen und ihre Stimmen somit im heute Abend verkündeten vorläufigen Ergebnis noch fehlen – mehr dazu in So viele Wahlkarten wie noch nie. Sie werden erst morgen ausgezählt. Ein negativer Rekord droht allerdings bei der Wahlbeteiligung – die schon 2015 mit 67,90 Prozent niedrig wie nie zuvor war.

Schützenhöfer: „Zwei Stimmen für die ÖVP“

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) ist am Sonntag um 9.30 Uhr im Ausbildungszentrum in seinem Heimatbezirk Graz-Andritz erschienen, um seine Stimme abzugeben. „Zwei Stimmen jedenfalls für die ÖVP“, sagt Schützenhöfer in Begleitung seiner Ehefrau Marianne – offenbar in bester Sonntagslaune.

ÖVP-Spitzenkandidat Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und seine Frau Marianne am Sonntag, 24. November 2019, anlässlich seiner Stimmabgabe zur steirischen Landtagswahl in Graz.
APA/GEORG HOCHMUTH

Der Landeshauptmann und der Wachtelkönig

„Wartet Ihr auf den Wachtelkönig?“, fragt Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) angesichts der vor dem Wahllokal wartenden Journalisten- und Kameraleute-Schar. Der Wachtelkönig, eine streng geschützte Vogelart, hat in einer Wahlauseinandersetzung in den 1990er Jahren eine Rolle gespielt. Damals konnte wegen seiner Brutplätze im Ennstal die ennsnahe Trasse – eine Schnellstraßenverbindung – nicht realisiert werden.

Nach der Wahl macht sich Schützenhöfer mit Ehefrau Marianne auf zum Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Veit, die sich – idyllisch aus dem herbstlichen Dunst ragend – auf einem Hügel am Stadtrand befindet – mehr zu den Plänen der Spitzenkandidaten in Wahl 19: Familiäres Sonntagsprogramm der Politiker.

Schickhofers Laune nach dem Schichtbier

Schickhofer hat seine Stimme in Begleitung seiner Frau Ulrike in Baierdorf im oststeirischen Anger abgegeben. Der SPÖ-Chef zeigt sich locker: „Es geht mir richtig gut, nach dem letzten Schichtbier gestern habe ich einmal richtig durchschlafen können, und überraschenderweise ist der Gregor (sein Sohn, Anm.) auch später gekommen, also ich gehe ausgeschlafen in den Tag.“ Insgesamt sei er positiv gestimmt, so Schickhofer.

SPÖ-Spitzenkandidat Landeshauptmann-Stv. Michael Schickhofer (rechts) mit Gattin Ulrike am Sonntag, 24. November 2019, anl. seiner Stimmabgabe zur steirischen Landtagswahl in Anger im Bezirk Weiz.
APA/ERWIN SCHERIAU

Foto mit Kuvert

Von der Stimmabgabe Michael Schickhofers im Wahllokal gibt es Fotos – das ist tatsächlich heikles Terrain, seit nämlich die Wiederholung der Bundespräsidentenwahl 2016 aus Tapet gekommen ist: Die Wahlbehörden haben damals einen 49 Seiten starken Leitfaden bekommen, in den alle Vorgaben des VfGH eingearbeitet wurden.

Und darin ist auch die Anwesenheit von Journalisten und Fotografen im Wahllokal bei der Stimmabgabe von Politikern verboten. Ausnahme, klassisch österreichisch, auch heute genutzt: Der Wahlleiter kann (natürlich mit Einverständnis des zu Fotografierenden) das Fotografieren gestatten – mehr dazu auch in Gut zu wissen: Im Wahllokal.

Michael Schickhofer
APA/ERWIN SCHERIAU

Krautwaschl und Swatek wählen vorgezogen

Die Stimmen zweier Spitzenkandidaten liegen seit Tagen bereit: Sandra Krautwaschl (Grüne) und Nikolaus Swatek (NEOS) haben die Möglichkeit der vorgezogenene Stimmabgabe am 15. November genutzt und schon damals ihr Kreuzerl für die Landtagswahl gesetzt – mehr – auch die Bilder – dazu in Swatek und Krautwaschl nutzten Wahltag.

Wettereintrag

Trüb, grau, „nieselig“: Der heutige Wahlsonntag präsentiert dem Wahlvolk einen November-Tag sozusagen aus dem Zitatebuch. Was aber in Sachen Wahlbeteiligung durchaus zu begrüßen ist – denn wiewohl sich die Geister über den Zusammenhang zwischen Wahlen und Wetter scheiden, scheint doch nach jahrzehntelanger Erfahrung sicher, dass die Wahlbeteiligung vom Wetter beeinflusst wird.

Die Tendenz lautet: Bei strahlendem Sonnenschein machen die Menschen lieber Ausflüge und bleiben den Wahllokalen fern; bei Starkregen und Sturm wollen viele nicht außer Haus gehen – nicht einmal zur Wahl. Alles dazwischen scheint der Wahlbeteiligung zuträglich. Wer nachsehen möchte – mehr dazu in wetter.ORF.at.

Kunasek laut Hofer „richtiger Mann der Stunde“

Apropos Wahlbeteiligung: Via FPÖ-TV wirbt FPÖ-Bundesparteichef Norbert Hofer in Sozialen Netzwerken am Vormittag um zu Urne gehende Wähler und für den steirischen FPÖ-Spitzenkandidaten Kunasek, über den Hofer schreibt: „Bodenständiger Steirer ist genau der richtige Mann der Stunde“.

Die Einschaltung ist hier allerdings nicht veröffentlichbar. Alternativ, wer möchte, jene von Ex-Innenminister Herbert Kickl (FPÖ):

Wahltag und Adventstimmung

Advent, Advent: Vielerorts in der Steiermark haben am Wochenende schon die Christkindlmärkte ihre Hütten geöffnet, seit Freitag beispielsweise auch in Graz. Auch die grüne Spitzenkandidatin Krautwaschl verbindet Weltliches und Weihnachtliches in ihrem Wahlwerbe- und Wahlerinnerungspost:

Schichtwechsel mit Hashtag

Die SPÖ setzt in ihren Botschaften in Sozialen Netzwerken auf Kürze mit Foto des Spitzenkandidaten und auf ihren Wahlkampfslogan „Schichtwechsel“.

Eingewöhnungshilfe: Zahlen, Zahlen und Zahlen

Kein Wahltag kommt ohne Zahlen aus, Prozente und Prozentpunkte und eben Zahlen, Zahlen und Zahlen. Zum Eingewöhnen ein Übungsbeispiel aus einem anderen Themenkreis: 1.006,495 Quadratmeter misst das weltgrößte DKT, das heute von der Jungen Wirtschaft Steiermark in der Grazer Messe aufgebaut wurde und für den Rekordversuch offiziell auch eine Dreiviertelstunde lang gespielt wurde.

„Damit haben wir das große Ziel erreicht“, freuen sich JW-Vorsitzender Christoph Kovacic und JW-Geschäftsführer Bernd Liebminger: „Wir haben einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft.“ Dafür wird eigens ein Guinness-Buch-Vertreter aus London, Jack Brockbank, eingeflogen, der den Versuch kritisch überwacht.

Klimt-Weithaler: „Nervös und hoffnungsvoll“

KPÖ-Spitzenkandidatin Claudia Klimt-Weithaler zeigt sich am verregneten Wahlsonntag vor ihrem Wahllokal nervös und hoffnungsvoll zugleich. „Nervös sind wir sehr. Die Stimmung in den letzten Tagen war sehr gut. Jetzt müssen wir aber schauen, ob es sich ausgeht. Ich hoffe es sehr“, so Klimt-Weithaler, die von ihrer Tochter begleitet wird.

Eine Partei zwischen Kämpfen und Zittern – mehr dazu in KPÖ schreitet ins Wahlkampffinale. Nach der Stimmabgabe will die KPÖ-Spitzenkandidatin noch zu ihrer zweiten Tochter fahren, sich dann zu Hause noch einmal ausrasten und am Nachmittag ins Büro in den Landtagsklub fahren.

KPÖ-Spitzenkandidatin Claudia Klimt-Weithaler mit ihrer Tochter Emilia am Sonntag, 24. November 2019, anlässlich ihrer Stimmabgabe zur steirischen Landtagswahl in Graz.
APA/GEORG HOCHMUTH

Kurz-Botschaft

Der jüngste Facebook-Eintrag von ÖVP-Bundeschef Sebastian Kurz datiert von Samstag und befasst sich mit der Landtagswahl und seinem Unterstützungsbesuch in der Steiermark. Kurz wünscht „viel Erfolg für den morgigen Wahltag!“

Donnerstags in der SPÖ

Der jüngste Facebook-Eintrag von SPÖ-Bundesparteichefin Pamela Rendi-Wagner datiert von Donnerstag – und befasst sich nicht mit der steirischen Landtagswahl, sondern mit der Aussage, die SPÖ werde alle parlamentarischen Kontrollinstrumente nutzen.

SPÖ-Spitzenkandidat Michael Schickhofer hat ebenfalls am Donnerstag mit dem Statement aufhorchen lassen, er wisse nicht, ob Rendi-Wagner am Wahlsonntag nach Graz komme – mehr dazu in SPÖ-Wahlkampffinale ohne Rendi-Wagner.

Nicht erschrecken: Wieder Zahlen

Was haben 8.000 Leberkässemmeln, 10.000 Glückskekse, 450 Kilogramm Maroni und 4.000 Rotfichten gemeinsam? Sie alle waren Teil der Wahlkampftour der SPÖ.

Maroni Nummer zwei

Auch die Grünen haben im Wahlkampf auf Maroni gesetzt: Spitzenkandidatin Sandra Krautwaschl hat Freitag Unterstützung beim Verteilen von höchster und gleichzeitig steirischer Stelle in Person von Bundesparteiobmann Werner Kogler erhalten.

Die Grüne Spitzenkandidatin Sandra Krautwaschl (Mitte) und der Grüne Bundesparteiobmann Werner Kogler (rechts) während des „Wahlkampfabschluss“ der Grünen Steiermark am Freitag, 22. November 2019, in Graz anl. der Landtagswahl in der Steiermark..
APA/ERWIN SCHERIAU

Fragen und auch gleich Antworten

Noch ist vielerorts Zeit für die Stimmabgabe, in Graz haben die Wahllokale heute am längsten geöffnet, bis 16.00 Uhr nämlich. Für tatsächlich kurzfristig sich Entschließende gibt es hier die Antworten der Spitzenkandidaten auf 20 zum Teil pointierte Fragen nachzulesen – kann auch unterhalten, hat man schon gewählt. Für Quizliebhaber: Wer antwortet beispielsweise wohl was auf die Frage: „Conchita Wurst oder Andreas Gabalier?“ – mehr dazu in Die Spitzenkandidaten ganz persönlich.

Neo-Grazer Kunasek wählt in Gössendorf

FPÖ-Spitzenkandidat Mario Kunasek gibt in Gössendorf in Graz-Umgebung seine Stimme ab – dabei ist der steirische Chef der Freiheitlichen seit einigen Wochen Grazer: Er ist mit Frau Sabrina und Sohn Theo in ein neu gebautes Haus eingezogen. Zum Stichtag war Kunasek allerdings noch in Gössendorf gemeldet, weshalb er noch an seinem ehemaligen Wohnsitz zur Urne gegangen ist.

Kunasek: „Wir haben alles gegeben“

Kunasek fährt selbst den Kinderwagen vor, Frau Sabrina daneben. Nach der Stimmabgabe meint er gegenüber Medien: „Ich habe ein gutes Gefühl. Wir hatten eine gute Wahlbewegung und Stimmung, aber abgerechnet wird am Schluss.“ Er sieht seine Blauen jedenfalls „motiviert, Verantwortung zu übernehmen, egal was rauskommt“. Den Wahlkampf bezeichnet er als „nicht einfach, aber wir haben alles gegeben“.

FPÖ-Spitzenkandidat Mario Kunasek (rechts) mit Gattin  Sabrina Koroschetz und Sohn Theo am Sonntag, 24. November 2019, anl. seiner Stimmabgabe zur Steirischen Landtagswahl in Gössendorf. –
APA/ERWIN SCHERIAU

Letzte Chance … vorbei!

Der Großteil der 1.522 Wahllokale hat mittlerweile geschlossen – hier wird bereits mit der Auszählung begonnen. In vielen Bezirksstädten kann noch bis 13.00 Uhr gewählt werden, in Leoben schließen viele Wahllokale um 14.00 Uhr. In Graz kann bis 16.00 Uhr gewählt werden.

So berichtet der ORF

Der ORF berichtet natürlich umfassend über die Wahl zum Steiermärkischen Landtag, und das nicht nur im Internet: sowohl national als auch regional im Fernsehen und im Radio – mehr dazu in So berichtet der ORF.

ORF-Fahrzeuge vor dem Wahlmedienzentrum in Graz
ORF

In der ORF-TVthek sind alle Fernsehbeiträge kompakt zusammengefasst – mehr dazu in tvthek.ORF.at.

Wahlbeteiligung entscheidend

Bei der letzten Landtagswahl im Jahr 2015 ist ein Drittel der Wählerinnen und Wähler zu Hause geblieben: 67,9 Prozent stellten den niedrigsten Wert in der Wahlgeschichte seit 1945 dar. „Das bedeutet schon rein rechnerisch, dass jede Partei im Austausch mit dem Nichtwählerlager mehr Stimmen gewinnen oder verlieren könnte als im Austausch mit irgendeiner anderen Partei“, so der Politologe Peter Filzmaier im Vorfeld der Wahl.

Live aus der Alten Universität Graz

ORF-Sendestudio in der Alten Universität in Graz
ORF

Der ORF berichtet wie zahlreiche andere Medien auch aus der Alten Universität Graz. Dort ist das ORF-Wahlstudio eingerichtet, von dort berichten Ö1 und ORF Radio Steiermark, und von dort wird auch der Liveticker des ORF geschrieben.

Wählerinnen in der Mehrheit

Insgesamt dürfen 955.795 Steirerinnen und Steirer wählen. Dabei sind die weiblichen Wahlberechtigten in der Überzahl: 490.514 Frauen stehen 465.281 Männern gegenüber.

Vor dem Wahllokal: Was die Steirer sagen

Landauf, landab wurde heute gewählt, in Graz sind die Wahllokale noch geöffnet. Einige Wähler haben über ihre Stimmabgabe mit dem ORF-Radio gesprochen:

Bereits am 15. November konnte die Stimme abgegeben werden. Heuer haben das mit 39.720 Wählerinnen und Wählern deutlich weniger gemacht als 2015 (69.125) – mehr dazu in Vier Prozent haben vorgezogen gewählt.

Das steirische Landhaus in Graz
ORF.at\Armin Sattler

Hier im geschichtsträchtigen Renaissancebau in der Grazer Herrengasse wird steirische Politik gemacht – bis 2015 von 56, seither von 48 Abgeordneten.

48 Mandate zu vergeben

Vergeben werden 48 Sitze im Landtag, 2015 sind die SPÖ auf 15, die ÖVP und FPÖ auf je 14, die Grünen auf drei und die KPÖ auf zwei Mandate gekommen. NEOS hat beim ersten Antreten den Einzug nicht geschafft.

Grafik zeigt Sitzverteilung im Landtag nach der Wahl 2015
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA

Vorbereitet

Wahlstudio
ORF

Die Kamera, die Pulte, die Mikrofone – alles ist bereit, das Wahlstudio des ORF in Warteposition.

Vielerorts ist die Wahl bereits zu Ende

Der Großteil der 1.522 Wahllokale hat bereits geschlossen. Nur in Graz – mit Ausnahme eines Altersheims im Wahlsprengel in Wetzelsdorf – kann noch bis 16.00 Uhr die Stimme abgegeben werden.

Uwe Trummer und eine Einschätzung

Uwe Trummer, NEOS-Landessprecher, gibt auf Twitter eine Prognose zur Wahlbeteiligung ab:

Rekord bei Wahlkarten

Laut Landeswahlbehörde sind 102.846 Wahlkarten ausgegeben worden – so viele wie noch nie bei einer Landtagswahl (2015 waren es 65.696). Im Sonntag-Ergebnis dürften damit noch rund 14 Prozent der Stimmen fehlen. Alle Wahlkarten, die heute bis 16.00 Uhr eintreffen, werden berücksichtigt.

Kollegen und die Zeit bis 16.00 Uhr

Auch die Kollegen posten aus dem Pressezentrum, das heuer zum ersten Mal in der Alten Universität eingerichtet ist. Im Landhaus, bisherige Zentrale für die Presse, war schlicht zu wenig Platz:

Die Ausgangslage

Grafik zeigt Ergebnis der Landtagswahl 2015
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA

Stimmungstest für Türkis-Grün?

Nationalratswahl, Landtagswahl in Vorarlberg und nun die Steiermark-Wahl: Auf Bundesebene verhandelt der Steirer und Grünen-Chef Werner Kogler über eine Koalition mit der ÖVP, in Vorarlberg steht die Wiederauflage von Schwarz-Grün. Die Steiermark als Stimmungstest für Türkis-Grün?

Klimt-Weithaler und der „Enkelhund“

Auch KPÖ-Spitzenkandidatin Klimt-Weithaler ist in Sozialen Netzwerken am Wahltag aktiv und weiß, wie dort Aufmerksamkeit auch für Politik zu bekommen ist – mit Tierfotos, in diesem Fall vom „Enkelhund“:

Warten auf erste Hochrechnung

Erste Hochrechnungen gibt es wenige Minuten nach 16.00 Uhr, nachdem die letzten Wahllokale geschlossen haben. Die Sitzung der Landeswahlbehörde findet um 20.00 Uhr statt, danach steht das vorläufige Endergebnis fest – allerdings noch ohne Wahlkarten. Am Montagabend liegt dann das vorläufige Endergebnis samt Wahlkarten vor.

Das Leitspital Liezen und die Wähler

Egal, ob in Rottenmann, Liezen oder Stainach: Der Ansturm auf die Wahllokale war dort überschaubar. Die Diskussionen über das geplante Leitspital Liezen dürften aber viele Wahlberechtigte beeinflusst haben, bei welcher Partei sie heute ihr Kreuzerl gemacht haben:

Etwas Kultur gehört auch dazu

Das Warten hat bald ein Ende, was aber dennoch schon vorwegzunehmen ist: Der ORF Steiermark beginnt um 16.00 Uhr mit einer ausführlichen Berichterstattung auch im TV. In „Steiermark heute“ gibt es neben Politik heute aber auch Kultur: einen Bericht über das Familienmusical „Pünktchen und Anton“ in der Grazer Oper, das heute Premiere feiert.

Teleprompter
ORF

Eintreffen

Gleich geht es los. Die ersten Politiker treffen gerade vor dem Pressezentrum ein, eine der Ersten: die Grazer KPÖ-Stadträtin Elke Kahr.

Elke Kahr
ORF/Regine Schöttl

Wahlschluss!

Die letzten Wahllokale des Landes haben geschlossen. Jetzt heißt es warten auf die erste Hochrechnung.

Erste Hochrechnung ist da!

SPÖ 23,8 Prozent (minus 5,5 Prozentpunkte), ÖVP 36,8 Prozent (plus 8,3 Prozentpunkte), FPÖ 17,6 Prozent (minus 9,2 Prozentpunkte), Grüne 11,5 Prozent (plus 4,8 Prozentpunkte), KPÖ 5,1 Prozent (plus 0,9 Prozentpunkte), NEOS 5,3 Prozent (plus 2,7 Prozentpunkte)

Hochrechnung LTW19 Steiermark
ORF/SORA

Bogner-Strauß (ÖVP): „Überwältigend“

„Ich in überwältigt. Das Ergebnis ist großartig: Wir haben die Ernte in die Scheune gebracht. Unser Landeshauptmann war ausschlaggebend, aber auch die EU-Wahl und die Nationalratswahl waren es, ebenso wie die Besuche von Sebastian Kurz in der Steiermark“, sagt Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) in ihrer ersten Reaktion.

Nach 14 Jahren kein Platz eins mehr für die SPÖ

Jubelstimmung sieht anders aus: Nach 14 Jahren geht Platz eins von der SPÖ zur ÖVP. SPÖ-Geschäftsführer Günter Pirker sagt in einer ersten Reaktion, man hoffe noch auf das Graz-Ergebnis, grundsätzlich sei das aber „kein guter Tag“. Und: „Die Schmerzgrenze legen der Parteivorstand und der Spitzenkandidat fest.“

ÖVP-Gratulation aus Niederösterreich

Niederösterreichs ÖVP-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner ist unter den ersten Gratulanten. In ihrer Presseaussendung richtet sie „herzliche Gratulation an Landeshauptmann Hermann Schützenhofer“ aus, den sie als „umsichtigen Politiker“ bezeichnet, „der auf Zusammenarbeit setzt, um das Beste für seine steirischen Landsleute zu erreichen“.

Das Wahlergebnis zeige „in beeindruckender Weise, wie sehr die Steirerinnen und Steirer hinter ihm und seiner Amtsführung stehen“, so Mikl-Leitner.

FPÖ: „Schmerzliche Niederlage“

Die erste Reaktion aus den Reihen der FPÖ kommt von Armin Sippel: „Es ist eine schmerzliche Niederlage, das steht außer Frage. Die Dynamik der letzten Wochen und Monate war nicht die beste. Aber die steirische FPÖ hat heute das zweitbeste Ergebnis seit 1945 erreicht.“

Grüne: „Fulminantes, historisches Ergebnis“

Jubel heute auch bei den Grünen. Landessprecher Lambert Schönleitner sagt: „Es ist ein fulminantes, historisches Ergebnis. Wir sind das erste Mal zweistellig. Sandra Krautwaschl hat gezeigt, dass es ein Zukunftsthema ist, den Klimawandel ins Zentrum der Politik zu stellen.“ Spitzenkandidatin Krautwaschl und Bundeschef Kogler seien die „Eltern“ des Erfolgs.

Krautwaschl voller Dankbarkeit

Krautwaschl ist bereits im ORF-Fernsehstudio für eine erste Reaktion. „Ich bin so voller Dankbarkeit. Es ist so ein schöner Moment“, lauten ihre ersten Sätze, ehe sie sich bei den Wählerinnen und Wählern und dem Team bedankt. Spekulieren wolle sie heute noch nicht, dafür aber „gewaltig feiern“.

Krautwaschl im Interview
ORF

Warten bei der KPÖ

Auch bei der KPÖ beginnt das Reagieren: Ernest Kaltenegger, er hat 2005 den Wiedereinzug der KPÖ in den Landtag geschafft, sagt: „Die ersten Ergebnisse stimmen uns zuversichtlich. Wir müssen aber auf das Grazer Ergebnis warten.“

NEOS: „Viel richtig gemacht“

Die NEOS-Spitzen warten auf die Ergebnisse in einem Grazer Studentenlokal im Univiertel. Und dort wird gefeiert. „Wir haben viel richtig gemacht“, sagt Wahlkampfleiter Julian Steiner. Auch NEOS wartet noch auf das Graz-Ergebnis.

Hochrechnung neu

Hochrechnung LTW19 Steiermark
ORF/SORA

Schützenhöfer und Kurz in der ÖVP-Parteizentrale

Landeshauptmann Schützenhöfer und Bundesparteiobmann Kurz treffen soeben in der ÖVP-Parteizentrale ein. Schützenhöfer will zuerst zu den Mitarbeitern und dann ins TV-Mikrofon sprechen. Der Jubel nimmt ihm zunächst das Wort.

Sebastian Kurz und Hermann Schützenhöfer
APA/ERWIN SCHERIAU

Schützenhöfer: „Drei Wochen für fünf Jahre“

„Heute ist ein Tag der Freude und der Dankbarkeit“, sagt Schützenhöfer. Er dankt seinen Mitarbeitern in Bezug auf den Wahlkampf für „drei Wochen für fünf Jahre“. „Und jetzt haben wir wahlgekämpft“, so Schützenhöfer.

Steinerne Mienen bei SPÖ

Bei der Verkündung der ersten Hochrechnung sind die Mienen in der steirischen SPÖ-Zentrale versteinert. Der obersteirische SPÖ-Politiker Max Lercher (2. v. l.) sagt, es sei nicht gelungen, die inhaltlichen Themen zu platzieren. Allerdings liege man auch über den prognostizierten Umfrageergebnissen. Es spreche nichts dagegen, dass Schickhofer bleibe, dieser habe gut gekämpft.

Max Lercher (2.v.l.) und andere bei Eintreffen erster Hochrechnungen im Rahmen der steirischen Landtagswahl in Graz.
APA/PETER KOLB

Analyse, Analyse, Analyse

Es ist Wahlnachmittag – und damit Hochzeit für ORF-Analyst Peter Filzmaier. Er wird wie gewohnt pointiert und prägnant alle Zahlen in Worte gießen.

Peter Filzmaier
ORF/Regine Schöttl

Kurz: „Sensationeller Erfolg für Schützenhöfer“

ÖVP-Bundesparteiobmann Kurz sieht im Ergebnis der Landtagswahl einen „sensationellen Erfolg“ für Schützenhöfer und die steirische Volkspartei. Dass der Landeshauptmann einen kurzen und sparsamen Wahlkampf geführt habe, dürfte gut angekommen sein, meint Kurz in einer Stellungnahme.

ÖVP-Verluste in Rottenmann

Die ÖVP hat in Rottenmann ebenso Verluste eingefahren wie die SPÖ, KPÖ und FPÖ haben dazugewonnen. Alfred Bernhard, ÖVP-Bürgermeister von Rottenmann sagt dazu: „Für mich war klar, dass solche Verluste eingefahren werden.“ Grund: die Diskussion über das Leitspital Liezen.

Nikolaus Swatek (NEOS): Wieder zugelegt

NEOS-Spitzenkandidat Nikolaus Swateks erste Stellungnahme lautet: „Wir gehen davon aus, dass wir in Graz das Grundmandat schaffen werden. Es ist die vierte Wahl, die wir heuer schlagen, und es ist die vierte Wahl, bei der wir zulegen. Wir wollen jetzt die Themen ansprechen, die die anderen Parteien aus- oder liegen gelassen haben, etwa dass Kinder nicht sinnerfassend lesen können.“

Hochrechnung neu

Hochrechnung LTW19 Steiermark
ORF/SORA

Tirols FPÖ-Chef sieht „tiefrote“ Alarmsignale

Nach der Wahlschlappe der FPÖ bei der Steiermark-Wahl hat sich der Tiroler FPÖ-Chef Markus Abwerzger ernüchtert gezeigt. „Die Alarmsignale leuchten tiefrot. Der Negativtrend setzt sich fort“, sagt Abwerzger. Die Gesamtpartei befinde sich „ständig in der Defensive“, vor allem die „Spesengeschichte hängt uns immer noch nach“.

FPÖ-Bundeschef Hofer ist enttäuscht

FPÖ-Bundesparteiobmann Norbert Hofer zeigt sich enttäuscht vom Ergebnis der Landtagswahl, hebt aber die Leistung der steirischen Freiheitlichen hervor: „Mario Kunasek und sein Team haben einen fehlerlosen und höchst dynamischen Wahlkampf absolviert. Die Nachwirkungen des Ibiza-Skandals haben nach der Bundespartei und unseren Freunden in Vorarlberg nun leider auch die Steiermark getroffen“, so Hofer.

Landtag wird wohl groß wie nie zuvor

Im Landtag werden künftig so viele Parteien wie nie zuvor vertreten sein. Denn mit NEOS schafft – laut den Hochrechnungen – erstmals eine sechste Partei den Einzug. Bisher hat es maximal fünf Parteien im Landtag gegeben.

Grüne Herzen von Krautwaschl

Sandra Krautwaschl verteilt Dank und grüne Herzen auf Facebook:

Swatek hält sich kurz

NEOS-Spitzenkandidat Swatek braucht nur wenige Worte auf Facebook – seine Herzen sind rot:

Fiesel (Grüne) für Dreierkoalition

Der grüne Generalsekretär Thimo Fiesel sieht im Ergebnis einen „sehr erfreulichen Tag“ für seine Partei. Der Weg der Grünen habe sich nach der Nationalratswahl und der Vorarlberger Wahl nun neuerlich bestätigt, in der Steiermark werden die Grünen erstmals zweistellig.

Schützenhöfer habe nun die Möglichkeit, „den Weg in die Zukunft“ zu gehen mit einer Koalition mit Grünen und NEOS oder den Weg „in die Vergangenheit“ mit einer Koalition mit der SPÖ oder mit der FPÖ, so Fiesel. Nach derzeitigem Stand geht sich eine Zweierkoalition der ÖVP mit den Grünen nicht aus, sondern nur eine Dreierkoalition inklusive NEOS. Eine solche Konstellation gibt es derzeit auch in Salzburg.

Schickhofer: Über dem Bundesergebnis

SPÖ-Spitzenkandidat Schickhofers erste Reaktion ist da: „Wenn das Ergebnis signifikant über dem Bundesergebnis ist, dann werde ich weiterführen. Und das ist es.“

Große Freude bei KPÖ über Wiedereinzug

Als „kollektiven Erfolg“ kommentiert Klimt-Weithaler die Wahl. „Wir freuen uns sehr über den Wiedereinzug“, meint sie in einer ersten Reaktion zum prognostizierten Einzug. „Unsere Arbeit der letzten 15 Jahre ist belohnt worden“, freut sich Klimt-Weithaler und verweist auf einen „kollektiven Erfolg“.

Hochrechnung LTW19 Steiermark
ORF/SORA

Kunasek schaut nach „Niederlage“ Richtung 2024

„Natürlich ist heute kein guter Tag für uns gewesen, und wir haben eine Niederlage hinnehmen müssen. Wir haben die eigenen Themen nicht setzen können, es ist aber auch kaum etwas über geblieben in diesem Wahlkampf an Thema. Ich hoffe, dass wir in den nächsten Wochen in der Lage sind, eine Landesregierung zu bilden. Wir haben immer gesagt: regieren ja, aber nicht um jeden Preis“, sagt Kunasek. Das Ergebnis sei dazu angetan, „miteinander zu reden“. In den nächsten Wochen müsse man sich ausrichten, und „2024 werden die Karten neu gemischt“.

ORF-Steiermark-Chefredakteur Wolfang Schaller mit FPÖ-Chef Mario Kunasek
Regine Schöttl
ORF-Steiermark-Chefredakteur mit FPÖ-Chef Mario Kunasek

FPÖ erleidet größte Wahlschlappe der Geschichte

„Ibiza-Skandal“ und Spesenaffäre im Bund und wohl auch ein wenig die Liederbuchaffäre im Lande haben der FPÖ mit einem Minus von 9,6 Prozentpunkten (laut Hochrechnung) die größte Wahlschappe ihrer Geschichte in der Steiermark beschert. Aber anders als 2005 hält sie sich immerhin klar im Landtag.

Werner Murgg (KPÖ) geht es gut

KPÖ-Landtagsabgeordneter Werner Murgg: „Jetzt geht es mir gut. 2010 haben wir gezittert, 2015 haben wir gezittert, jetzt auch. Aber jetzt haben wir es geschafft.“

NEOS im „zweiten Anritt“

„Wir freuen uns. Wir sind jetzt schon in sechs Landtagen drinnen“, so der stellvertretende NEOS-Bundesvorsitzende Nikolaus Scherak, „wir sind eine junge Partei. In der Steiermark haben wir zwei Antritte gebraucht, in anderen Bundesländern nur einen.“

SPÖ-Bundesspitze und Schmerzen

Die Hochrechnungen nach Wahlschluss zeigen für SPÖ-Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner und SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch „ein schmerzliches Ergebnis für die SPÖ Steiermark“.

Stimmungslage in der SPÖ

Schickhofer tritt in der Grazer Parteizentrale gefasst vor Presse und Parteifreunde: Mit dem Ergebnis könne man nicht glücklich sein, sagt er. Das vorläufige Ergebnis sei besser als die Umfragen, die die SPÖ bei 19 Prozent gesehen hätten. „Der steirische Weg ist gestärkt, auch wenn ich mit der Verteilung nicht zufrieden sein kann“, so Schickhofer.

SPÖ-Spitzenkandidat Michael Schickhofer am Sonntag, 24. November 2019, in der SPÖ-Parteizentrale in Graz anlässlich der steirischen Landtagswahl. –
APA/GEORG HOCHMUTH

SPÖ verliert Verfassungssperrminorität im Bundesrat

Die Landtagswahl beschert der SPÖ nicht nur eine schwere Niederlage auf Landesebene – auch im Parlament in Wien verlieren die Sozialdemokraten damit an Gewicht. Bisher hatte die SPÖ nämlich ein Drittel der Abgeordneten in der Länderkammer und konnte Verfassungsänderungen, die in Landeskompetenzen eingreifen, im Alleingang blockieren. Nun hat die SPÖ das entscheidende Mandat verloren.

FPÖ-Hafenecker sieht „achtbares Ergebnis“

FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker bezeichnet das Ergebnis als „achtbar unter den Begleitumständen mit einer Kampagne der Gegner, die ihresgleichen gesucht hat“. Er gratuliert Spitzenkandidat Kunasek zu einem „ausgezeichneten und fehlerfreien Wahlkampf“. Er sei froh, dass sich „Schwarz-Grün in der Steiermark nicht ausgeht“. Nun habe man den Auftrag, das Vertrauen der Wähler wiederzuerlangen.

Lob für NEOS-Spitzenkandidat Swatek

NEOS-Generalsekretär Nikola Donig zeigt sich „sehr erfreut“, dass seine Partei auch in der Steiermark den Einzug in den Landtag geschafft habe. Er spricht von einem „guten Tag“ und verweist – wie seine Parteikollegen – darauf, dass NEOS nun den vierten Wahlerfolg in Folge und den sechsten Einzug in einen Landtag geschafft hat. Donig lobt außerdem Swatek als „tollen Spitzenkandidaten“ und „jugendlichen Herausforderer“.

Party bei den Grünen

Wenige Worte, dafür ein Bild – die Grünen feiern in ihrer Wahlzentrale:

Jubel bei der Wahlparty der Grünen am Sonntag, 24. November 2019, im Rahmen der steirischen Landtagswahl in Graz.
APA/INGRID KORNBERGER

Kogler: „Besser geht es nicht“

Grünen-Chef Kogler sagt: „Ich bin Steirer und ich bin Bundesparteichef. So gesehen freut mich das besonders. Eine Verdoppelung der Stimmen beinahe – also besser geht es nicht. Die Themenlage ist auch klar. Klimaschutz kommt wieder nach vorne, gepaart mit vernünftigem Wirtschaften und sozialen Fragen. Da sind wir ganz unterwegs in diesem Setting. Wir haben beide Füße am Boden und trotzdem nicht abgehoben.“ Dass die Grünen mit dem Steiermark-Ergebnis Rückenwind für die türkis-grünen Koalitionsverhandlungen haben, glaube er nicht, so Kogler.

Werner Kogler im Interview
ORF/Regina Schöttl

Ein zufriedener Landeshauptmann

Botschaften aus Wien

Die ÖVP Wien kann sich wieder über den Wahlerfolg ihrer Parteifreunde in einem Bundesland freuen – dieses Mal in der Steiermark. „Eindrucksvolles Ergebnis, großartiger Erfolg und klarer Wählerauftrag“, so Landesparteichef Gernot Blümel.

Die SPÖ ist vom Ergebnis in der grünen Mark nicht überrascht, kann diesem aber auch etwas Positives abgewinnen. „Ein erwartbares Ergebnis. Es setzt sich der Trend fort, dass die Landeshauptleute in den Bundesländern bestätigt werden“, teilt ein Sprecher der Wiener SPÖ mit.

Ernüchtert über den Absturz der FPÖ in der Steiermark zeigen sich die blauen Kollegen in Wien. „Das ist alles andere als erfreulich“, stellt Landesparteisekretär Michael Stumpf fest.

Freude herrscht hingegen bei den Wiener Grünen über den Wahlerfolg der Kollegen in der Steiermark. Sehr zufrieden mit dem Ergebnis der steirischen Parteikollegen ist auch NEOS Wien.

Grüne erstmals zweistellig

Erstmals in der Geschichte haben die steirischen Grünen ein zweistelliges Ergebnis erreicht. Ob sich auch eine Regierungsbeteiligung ausgeht, ist ungewiss. Nach derzeitigem Stand haben ÖVP und Grüne keine Mandatsmehrheit.

Gratulation mit Stil

Mit Foto aus Graz gratuliert ÖVP-Bundeschef Kurz via Facebook Schützenhöfer:

Graz ist ausgezählt

Graz ohne Wahlkarten: SPÖ 15,5 Prozent, ÖVP 25,1 Prozent, FPÖ 13,1 Prozent, Grüne 24,7 Prozent, KPÖ 13,2 Prozent, NEOS 8,3 Prozent

Nagl freut sich über Ende eines langen Wegs

Der Grazer ÖVP-Bürgermeister sagt: „Ich bin sehr glücklich. Wir haben wahrscheinlich wieder den ersten Platz. Ich freue mich. Dieser lange Weg von 15 Jahren zurück zur Nummer eins ist jetzt abgeschlossen.“

„Bitter“, sagt Ehmann

Michael Ehmann, Grazer SPÖ-Chef, meint: „Es sind so viele für uns gelaufen wie noch nie, aber es ist offensichtlich nicht gelungen, so viele Menschen von uns zu überzeugen. Das ist bitter.“

Eustacchio: Demut und Durchwachsenes

FPÖ-Stadtchef und Vizebürgermeister Mario Eustacchio: „Wir haben eine Niederlage erlitten, das nehmen wir mit Demut an. Das ganze Jahr war etwas durchwachsen. Möglicherweise war die mediale Begleitung da und dort auch nicht optimal.“

Grazer Vizebürgermeister Mario Eustacchio (FPÖ)
Regine Schöttl
Hochrechnung LTW19 Steiermark
ORF/SORA

Judith Schwentner sieht Grüne massiv gestärkt

Die grüne Grazer Stadtchefin Judith Schwentner meint: „Die Themen und die Spitzenkandidatin – das war ausschlaggebend. Wir wurden massiv gestärkt, das ist ein wunderbares Ergebnis, das haben wir uns gar nicht erwartet. Die Bewegung in Richtung Klimaschutz weiterzutreiben, das ist unser Ziel.“

Freude über Ausgang einer Zitterpartie bei Kahr

„Es war eine Zitterpartie, weil wir bis gestern nicht gewusst haben, ob wir das Grundmandat in Graz schaffen. Und jetzt sind wir sehr, sehr glücklich“, sagt KPÖ-Stadträtin Elke Kahr. Laut Wählerstromanalyse hat die KPÖ besonders von denjenigen profitiert, die sonst für „Sonstige“ votiert haben.

28-jähriger Swatek zieht mit NEOS erstmals in Landstube ein

Swatek hat es mit NEOS den Hochrechnungen zufolge in den Landtag geschafft. Der jüngste der Spitzenkandidaten bei der Steiermark-Wahl hat den Posten des Landessprechers von Uwe Trummer geerbt, der 2015 beim ersten Antreten der Pinkfarbenen gescheitert war. Swatek, der seit 2017 Grazer Gemeinderat ist, wird nun mit seinen 28 Jahren zum Chef von NEOS im Landtag.

Kahrs Gedanken zum Wahltag

Soziale Netzwerke: Die Grazer KPÖ-Stadträtin Kahr teilt mit den Usern ihre Gedanken zum Wahltag – noch vor dessen Ergebnis:

48 Mandate vergeben

An Mandaten hat laut Ergebnis inklusive Wahlkartenprognose die ÖVP künftig 18, die SPÖ elf, die FPÖ acht, die Grünen sechs, die KPÖ drei und NEOS zwei.

Mandate Hochrechnung LTW19 Steiermark
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SPÖ stürzt in historisches Tief

Die SPÖ steht in der Steiermark jetzt schlecht wie nie da. Sie hat mit 6,40 Prozentpunkten (vorläufiges Ergebnis) ihren zweitgrößten Verlust erlitten – und stürzt damit ins historische Tief. Der 2005 eroberte erste Platz ist wieder weit weg – die ÖVP liegt weit wie selten voran.

Grundmandatekarte auf Wahlkreisebene

Bei der Karte handelt es sich um eine Hochrechnung inklusive Briefwahl

In der Steiermark gilt eine spezielles Wahlrecht: Überall sonst muss eine Partei landesweit eine Mindestprozenthürde überspringen, dann ist sie im Landtag vertreten, je nach Bundesland sind das vier oder fünf Prozent. Nicht so in der Steiermark: Hier benötigt eine Partei „nur“ in einem der vier Regionalwahlkreise genug Stimmen, um ein Grundmandat zu erhalten. NEOS und KPÖ schaffen je ein Grundmandat in Graz.

Kickl: „Ergebnis schmerzt“

Runde der Spitzenkandidaten

Jetzt sind die Spitzenkandidaten der Parteien im ORF-Wahlstudio eingetroffen.

Wählerwünsche

Die Wahl ist geschlagen, Ergebnisse sind da – die Erwartungen der steirischen Wähler an die künftige Landesregierung sind es auch. Sie spannen den Bogen von CO2 bis Bildung, und einige Wählerwünsche gibt es hier zu hören:

Schützenhöfer: „Klar, wer Steiermark in die Zukunft führen soll“

Die ÖVP hat gemeinsam mit der FPÖ und den Grünen die Entscheidung für den vorgezogenen Wahltag gefällt. Landeshauptmann Schützenhöfer sagt im ORF-Wahlstudio: „Viele haben mir gesagt, Gott sei Dank ist das jetzt, dass ihr durchstarten könnt.“ Gefragt, ob der Sonntag der Zenit seiner Karriere sei, sagt Schützenhöfer: „Das ist wahrscheinlich so. Natürlich ist das ein großartiger Tag für uns. Bei der letzten Wahl hatten wir drei fast gleich starke Parteien. Jetzt ist es klar, wer die Steiermark in die Zukunft führen soll.“

Schickhofers zwei Herzen

SPÖ-Spitzenkandidat Schickhofer gratuliert Schützenhöfer und sagt dann: „Es ist eine schwierige Situation. Es sind auch zwei Herzen in meiner Brust. Wir sind um mehr als 3,5 Prozent besser als bei der Nationalratswahl. Aber im Vergleich zur Wahl 2015 auch ein bitteres Ergebnis. Für mich ist wichtig, dass wir den steirischen Weg des Miteinanders auch weitergehen.“

Schickhofer führt weiter

„Wir werden alles morgen diskutieren. Ich habe klar die Rückmeldung, dass wir diesen 23 Prozent im Wort sind. Ich werde die steirische Sozialdemokratie in die Regierungsverhandlungen und in die Zukunft führen“, so Schickhofer auf die Frage nach Konsequenzen.

Kunasek zu Vergangenheit und Zukunft

Marion Kunasek meint, die Themenlage sei nicht die der Freiheitlichen gewesen, man werde besprechen und Konsequenzen ziehen „mit dem Anspruch, besser zu werden.“ Angesprochen auf die Liederbuchaffäre rund um den freiheitlichen Abgeordneten Wolfgang Zanger sagt Kunasek, er würde bitten, jetzt in die Zukunft zu blicken und "nicht schon wieder von der Vergangenheit zu reden. „Für alles heißt es, Ärmel hochkrempeln und die Steiermark voranzubringen“, sagt Kunasek und gratuliert Schützenhöfer.

Bemerkenswertes Ergebnis in Graz

In Graz kommen die Grünen mit rund 24,7 Prozent knapp an die ÖVP (25,1 Prozent) heran. Die KPÖ (13,2 Prozent) liegt vor der FPÖ (13,1 Prozent) und diese beiden nur knapp hinter der SPÖ (15,5 Prozent) auf Platz drei. NEOS kommt in der Landeshauptstadt auf 8,3 Prozent.

Ergebnis Graz
ORF

Krautwaschl und der grüne Flow

Krautwaschl sagt, die Grünen wollen den Klima- und Umweltschutz aus einer gestärkten Position heraus in den kommenden fünf Jahren vorantreiben. „Der Flow sind die Menschen, die uns gewählt haben. Bis jetzt war so viel Stillstand in dieser Frage, und da muss sich etwas bewegen. Und das hat dieses unglaubliche Ergebnis gebracht.“

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Klimt-Weithaler und die Arbeitsauftelung

„Ich glaube", so Klimt-Weithaler, dass die Menschen, wenn es um die Frage geht, wem kann man vertrauen in der Politik, auf uns setzen. Themen wie Wohnen und Gesundheit waren die Punkte, wo die Menschen sagen: Dafür braucht es die KPÖ. Es hat für uns gereicht.“

Die KPÖ hat einen Sitz mehr im Landtag, drei sind es nun. „Wir werden uns die Arbeit besser aufteilen können. Zu zweit diese ganze Arbeit zu hieven ist nicht so einfach. Daher freut mich das.“

Swatek freut sich

NEOS-Spitzenkandidat Swatek meint, die Themen hätten NEOS Stimmen gebracht. Er freut sich.

Schützenhöfer: Ein Partner oder mehrere Partner

„In Ruhe reden“, sei das Motto in Sachen möglicher Koalitionen, sagt Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer. „Wenn wir Erster sind, und das sind wir, ist das erste Gespräch mit der zweitstärksten Partei. Wir werden mit allen sprechen. Ich muss ja auch Reformen durchbringen. Ich muss mich mit einem künftigen Koalitionspartner. oder mehreren – darauf verständigen, auch Reformen durchzubringen.“

Schickhofer sieht Chance für gemeinsamen Weg

Der Landeshauptmann kenne seine Haltungen, sagt sein Stellvertreter Schickhofer und fügt an: „Wenn man möchte, gibt es sicher die Chance, den steirischen gemeinsamen Weg weiterzugehen. Für mich war das schon eine schwierige Situation mit der vorverlegten Wahl.“

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und Landeshauptmann-Stv. Michael Schickhofer.
APA/ERWIN SCHERIAU

Bezirke nach stimmenstärksten Parteien

NEOS-Chefin Meinl-Reisinger gratuliert mit Musik

ÖVP-Sieg, SPÖ-Einbruch und FPÖ-Absturz

Die ÖVP hat bei der Steiermark-Wahl mit großem Zugewinn den ersten Platz erobert. Laut dem vorläufigen Endergebnis kommt die Volkspartei auf 36,6 Prozent, ein Plus von rund acht Prozentpunkten. Die SPÖ verliert deutlich, die FPÖ stürzt um fast neun Prozentpunkte ab. Stark zulegen können die Grünen. NEOS und KPÖ schaffen den Landtagseinzug.

Noch nicht enthalten sind im vorläufigen Endergebnis die rund 90.000 zu erwartenden Briefwahlstimmen. Sie werden erst am Montag ausgezählt, dürften die Stimmenanteile zwar nur minimal verändern – dürften aber noch Mandate verschieben.

Filzmaier über mögliche Koalitionen

Politikwissenschaftler Peter Filzmaier gibt einen Ausblick auf die kommenden Tage, wenn die Verhandlungen zur Bildung einer neuen Regierung beginnen. Welche Koalitionsvarianten gehen sich aus, welche sind möglich und denkbar?

Große Verschiebungen in Spitalsgemeinden

Die Debatte über ein zentrales Leitspital im Bezirk Liezen hat sich offenbar auf Bezirksebene kaum auf das vorläufige Ergebnis ausgewirkt, denn die ÖVP ist vor der SPÖ und der FPÖ gelandet – wie im gesamten Land. In den einzelnen Gemeinden, wo bestehende Spitäler geschlossen werden sollen, zeigen sich allerdings große Verschiebungen.

In Bad Aussee hat die ÖVP rund zehn Prozentpunkte verloren. Sie kann aber den ersten Platz mit 28,1 Prozent noch vor der SPÖ retten. Die FPÖ hat 3,09 Prozentpunkte verloren.

In Rottenmann hat nicht nur die ÖVP mit minus 8,22 Prozentpunkten kräftig verloren, sondern auch die SPÖ mit minus 12,44 Prozentpunkten. Die Freiheitlichen können zulegen auf 27,8 Prozent.

In Schladming dagegen ist es NEOS, das am meisten zulegt, und zwar 5,93 Prozentpunkte. SPÖ und ÖVP bleiben beinahe gleich stark, die FPÖ verliert 7,24 Prozentpunkte.

Wählerströme

Kunaseks „Noch“-Gemeinde Gössendorf als einzige blau

Das südlich von Graz gelegene Gössendorf, bis vor einer Woche Heimatort von Kunsaek, hat als einzige Gemeinde noch eine Mehrheit von blauen Stimmen verzeichnet. Kunasek ist mittlerweile nach Graz gezogen.

Drei Spitzenkadidaten und ihr Graz

In Graz, Heimatgemeinde von Schützenhöfer, Swatek und Klimt-Weithaler, kommen die Schwarzen auf 25,1 Prozent, NEOS auf 8,3 und die Kommunisten auf 13,2 Prozent.

Leichtes Plus für SPÖ in Schickhofer-Heimat

Schickhofer verzeichnet in seiner Heimatgemeinde Anger im Bezirk Weiz einen leichten Anstieg an SPÖ-Stimmen auf 28,4 Prozent.

Koalitionswünsche

Fast drei Viertel aller Wähler (73 Prozent) wollen die ÖVP in der Landesregierung sehen. Das sind rund doppelt so viele, wie die ÖVP Wähler hat. Bevorzugter Partner der ÖVP-Wähler ist die SPÖ (45 Prozent). Die Grünen, mit denen auf Bundesebene eine Koalition verhandelt wird, wollen nur 23 Prozent der steirischen ÖVP-Wähler als Partner. Das geht aus der Wahltagsbefragung von ISA/SORA für den ORF hervor (1.223 Personen).

Der Gesundheitslandesrat teilt seine Gefühle

Gesundheitslandesrat Christopher Drexler (ÖVP) fühlt sich fantastisch:

Keine Mehrheit ÖVP – Grüne möglich

Laut vorläufigem Endergebnis wird sich künftig keine Mehrheit zwischen ÖVP und Grünen im Landtag ausgehen. Beide Parteien kommen gemeinsam auf 23 der 48 Mandate. Die ÖVP hält bei 18 Sitzen, was ein Plus von vier Mandaten gegenüber 2015 bedeutet. Die Grünen legen um zwei Sitze zu und entsenden künftig fünf Abgeordnete in den Landtag.

Weniger als zwei Drittel gingen zur Wahl

Die Wahlbeteiligung fällt laut vorläufigem Ergebnis inklusive Wahlkartenprognose auf ein neues Rekordtief von 63,3 Prozent. Erstmals sind damit weniger als zwei Drittel der Wahlberechtigten zu den Urnen gegangen. 2015 waren es 67,9 Prozent.

Mehrere Koalitionsvarianten im Angebot

Für Landeshauptmann Schützenhöfer bieten sich nun mehrere Koalitionsvarianten: Eine Zweierkoalition wäre mit SPÖ oder FPÖ möglich. Eine Koalitionsmehrheit mit den Grünen gibt es zwar nicht, möglich wäre aber eine Dreierkoalition mit NEOS, wie sie auch in Salzburg regiert.

Am Wahlabend lässt sich der Landeshauptmann diesbezüglich noch nicht in die Karten blicken. Der ÖVP-Vorstand tagt voraussichtlich am Dienstag. Zuvor gibt es am Montagabend noch das Endergebnis inklusive Wahlkarten.

Landeshauptmann Herrmann Schützenhöfer
APA/GEORG HOCHMUTH

Das Team von steiermark.ORF.at beendet nun die Liveberichterstattung und sagt Danke fürs Mitlesen.