Umtriebiger Gerald Grosz vor größter Herausforderung

Obwohl erst 36 Jahre alt, kann Gerald Grosz schon auf eine lange Politkarriere zurückblicken. Nach dem Verpassen des Wiedereinzugs in den Nationalrat steht der Steirer aber wohl vor seiner größten Herausforderung.

Grosz bedient sich oft einer deftigen Sprache und reizt politische Gegner gerne - was ihm aber niemand absprechen kann, ist Zielstrebigkeit und oft ungeheurer Einsatz.

Gerald Grosz

APA/Robert Jäger

Gerald Grosz übernimmt die aus dem Nationalrat geflogene Bundespartei

Schon seit 1993 politisch engagiert

Grosz wurde am 15. Februar 1977 in Graz geboren, die Schule absolvierte er im weststeirischen Deutschlandsberg. Von 1996 bis 1999 absolvierte Grosz eine kaufmännische Lehre und arbeitete bei einer Werbefirma in Graz.

Schon 1993 engagierte er sich beim Ring freiheitliche Jugend (RFJ). Seinen Präsenzdienst leistete er 1999 beim Aufklärungsbataillon 1 in Gratkorn, danach war er von 1999 bis 2000 parlamentarischer Mitarbeiter der FPÖ-Abgeordneten Beate Hartinger und Herbert Haupt, für letzteren arbeitete er in dessen Zeit als Sozialminister bis 2005 als Pressesprecher. Danach hatte er denselben Job bei Sozial-Staatssekretär Sigisbert Dolinschek.

Wesentlicher Exponent des BZÖ

In Deutschlandsberg war Grosz erst von April 2005 bis Mai 2007 Gemeinderat. Als FPÖ-Stadtparteichef war er noch in die Wahl gegangen, im Zuge der Abspaltung von den Freiheitlichen wurde Grosz der wesentliche Exponent des BZÖ in der Steiermark.

Von 23. Oktober 2006 bis 8. Oktober 2008 hatte er die Funktion des orangen Generalsekretärs inne, seit 5. Juni 2005 ist er Bündnisobmann des BZÖ Steiermark. Von 2008 an saß Grosz im Grazer Gemeinderat und im Nationalrat. Nachdem das BZÖ bei der Nationalratswahl am 29. September eine Niederlage erlitten und der bisherige Parteichef Josef Bucher seine Obmannschaft zurückgelegt hat, liegt es nun an ihm, die Partei zu führen. Den rechtsliberalen Kurs will er beibehalten, erklärte er - mehr dazu auch in Gerald Grosz neuer BZÖ-Bundesobmann.

Vorbild Jörg Haider

Sein deklariertes Vorbild ist Jörg Haider - dessen Konterfeis mehrfach die Wände seines Grazer Bündnisbüros zieren - ein weiteres ist Papst Johannes Paul II.

Leidenschaftlicher Koch

Grosz bezeichnet sich selbst als leidenschaftlichen Koch. Als weitere Beschäftigung in der knapp bemessenen Freizeit - „ich habe das Glück, dass meine Berufung und meine Leidenschaft mein Beruf sind“ - nennt Grosz Wandern, Schwimmen und Lesen. Ein Buch, zu dem er immer wieder gerne greife, sei Stefan Zweigs „Sternstunden der Menschheit“. Weiters habe er einen Hang zu sakraler Musik, schließlich habe er Klavier und Kirchenorgel gespielt: „Das bereue ich, dass ich da nicht mehr so in Übung bin.“

Der neue geschäftsführende BZÖ-Chef ging mit seinem Lebensgefährten im Mai dieses Jahres eine Eingetragene Partnerschaft ein. Es dürfte sich um die erste Verpartnerung in der heimischen Politik gehandelt haben - mehr dazu auch in Steirischer BZÖ-Chef Grosz hat sich verpartnert (10.5.2013).

Link: