Zentralmatura: Testlauf bringt schlechte Noten
38 Klassen der 8. Schulstufe haben die Mathematik-Modellschularbeiten geschrieben, jede dritte Arbeit wurde negativ benotet. Dieses Ergebnis veranlasst den Vizepräsidenten des steirischen Landesschulrates, Wolfgang Erlitz, zu Kritik am Bildungsforschungsinstitut (Bifie).
Zu viel Leseverständnis, zu wenig Mathematik
Sehe man sich die Aufgabenstellungen an, habe man das Gefühl, dass es bei dieser Modellschularbeit zu 80 Prozent um Deutsch und Leseverständnis gegangen ist, und nur zu 20 Prozent um Mathematik – deshalb fordert Erlitz: „Die Texte einfacher zu gestalten, und nicht den Wert auf das Textverständnis zu legen, sondern der Wert sollte darauf gelegt werden, die mathematischen Methoden anzuwenden, und mit mathematischen Methoden die Aufgaben zu bewältigen.“
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Lautstarker Protest am Mittwoch vor dem Grazer Hauptbahnhof: 200 Schüler machten ihrem Ärger über Modellschularbeit vom Bifie Luft.
Erlitz appelliert an Mathematiklehrer
Auch aus dem Grünen Klub im Parlament heißt es, dass angesichts der schlechten Ergebnisse offenkundig etwas nicht stimme, wenn auf der Bifie-Homepage von einem „angemessenen Schwierigkeitsgrad und einer hohen inhaltlichen Qualität“ gesprochen werde. Dennoch betont Erlitz, dass an der neuen Reifeprüfung kein Weg vorbeiführe.
Die neue Form müsse jetzt aber noch besser geübt werden, so Erlitz: „Ich appelliere an alle Mathematiklehrer, einfach jetzt noch einmal die Zeit zu nutzen bis zum Beginn der Reifeprüfung, um praktisch mit ihren Schülern und Schülerinnen, diese neue Form der Überprüfung der Kompetenzen zu trainieren.“ Trotz mehrmaliger Nachfrage hat das Bildungsforschungsinstitut auf die Kritik bisher nicht offiziell reagiert.