Kraftwerk Puntigam: Verbund zieht sich zurück

Der Verbund als 50-Prozent-Partner der Energie Steiermark zieht sich beim Murkraftwerk in Graz-Puntigam zurück. Grund dafür sei das schwierige Marktumfeld, heißt es aus dem Konzern.

„Mit den jetzigen niedrigen Stromgroßhandelspreisen geht sich eine solche Investition nicht aus. Derzeit ist es definitiv nicht möglich, in ein neues Vorhaben hineinzugehen“, so eine Verbund-Sprecherin am Dienstag: „Ja, der Verbund ist ausgestiegen aus dem Grazer Projekt.“

Plakatausschnitt: Entwurf des Murkraftwerks Graz-Puntigam

ORF

In einem Bericht der „Kleinen Zeitung“ bestreitet der Verbund, dass der Ausstieg von der gemeinsam mit der Energie Steiermark geplanten und in Graz umstrittenen Staustufe etwas mit den Unstimmigkeiten rund um das Gaskraftwerk Mellach zu tun hat - mehr dazu in Verbund klagt Energie Steiermark auf 85 Mio. (11.2.2016).

Ernergie Steiermark: „Situation neu bewerten“

Seitens des steirischen Landesenergieversorgers hieß es am Dienstag, die neue Situation sei erst zu bewerten: „Für das Projekt Wasserkraftwerk Graz ergibt sich durch den Ausstieg des Verbund für die Energie Steiermark natürlich eine völlig neue Situation, die nun im Detail zu bewerten ist. Dabei werden wir insbesondere auch die mittelfristigen Veränderungen des Marktumfeldes berücksichtigen. In den kommenden Wochen werden alle Fragen der Wirtschaftlichkeit und Risikobeschränkung erneut einer genauen Analyse unterzogen“, so Energie-Steiermark-Sprecher Urs Harnik.

Seit 2013 ist das Kraftwerk rechtskräftig bewilligt, einem Bau steht derzeit rechtlich wenig im Wege. Erst am Montag begannen Enteignungsverfahren im Zusammenhang mit dem Bau des Kraftwerks, wobei es aber um vergleichsweise wenige 100 Quadratmeter geht - mehr dazu in Murkraftwerk: Proteste gegen Bauarbeiten. Nun ist aber offen, ob das Projekt überhaupt realisiert wird.

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